Zusammenfassung
In einem vorangegangenen Abschnitt ist der Versuch gemacht worden, die gesellschaftlich-materiellen Umstände aufzuzeigen, die die Herausbildung der ‘Klassischen Muße’ begleiteten. Dabei ist die These aufgestellt worden, daß es wesentlich die Arbeitsteilung, genauer die Teilung in körperliche und nichtkörperliche Arbeit war, die einen idealen Nährboden für die Entstehung der ‘Klassischen Muße’ abgab, und die es auch ihren Verfechtern, der ‘Priesterklasse’, den ‘Philosophen’ usw. in optimaler Weise gestattete, ihre privilegierte soziale Stellung — die sich u.a. vor allem eben darin äußert, daß sie nicht körperlich-produktiv arbeiten mußten — durch auf dieser Arbeitsteilung fußende theologische und philosophische Systeme zu legitiminieren und abzusichern (vgl. dazu näher: S. 61 f ). Nun sprechen in der sozialen Gegenwart — wie in (dem vorausgegangenen Exkurs bereits angedeutet — eine Reihe von Anzeichen dafür, daß die Idee der ‘Klassischen Muße’, wenn auch in teilweise stark modifizierter Form, heute noch fortwirkt und auch noch mit Einschränkungen ein Legitimationssystem zur Rechtfertigung von Privilegien für diejenigen gesellschaftlichen Gruppen zu liefern vermag, die man in gewisser Hinsicht unter dem Begriff einer ‘Neuen Muße-Klasse’ zusammenfassen könnte.
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© 1982 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen
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Giegler, H. (1982). Aspekte einer ‘Neuen Muße-Klasse’ (soziale Implikationen, verfolgte Ziele, mögliche Funktionen für andere soziale Gruppen). In: Dimensionen und Determinanten der Freizeit. Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung, vol 20. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88664-4_11
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-11564-1
Online ISBN: 978-3-322-88664-4
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