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Vorindustrielle Produktionsformen

  • Chapter
Arbeitszufriedenheit

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 53))

  • 437 Accesses

Zusammenfassung

Das im obigen Sinne „Alte“, auf dem und aus dem heraus das „Neue“gebildet wird, ist die mittelalterliche handwerkliche Produktionsweise. Sie wird hier, wie die späteren Phasen auch, „idealtypisch“dargestellt, d.h., es werden die wesentlichen Merkmale beschrieben, auch wenn sie in dieser reinen Form ohne Beimischungen von historisch jüngeren oder älteren sowie von zufälligen Formen real nie allein existiert haben.

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Anmerkungen

  1. Der völlig ungeteilte Arbeitsprozeß ist eine Fiktion, und auf der bloßen Erscheinungsebene scheint die gesellschaftliche Teilung der Arbeit in eine Unmenge von Berufen einerseits und die Anwendung der „Stellenmacher, Sattler, Schneider, Schlosser, Gürtler, Drechsler, Posamentierer, Glaser, Maler, Lackierer, Vergolder usw.“ (MEW 23, S. 356) in einer Kutschenmanufaktur andererseits gar kein so großer Unterschied zu sein. Diesen aber in der Tat sehr beträchtlichen und qualitativen Unterschied werden wir noch genauer herausarbeiten.

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  2. „Die Kunst, die rohen oder schon bearbeiteten Naturalien zu bearbeiten, heißt ein Handwerk. Der, welcher diese Kunst besitzt, und als ein Gewerb treibt, heißt ein Handwerker.“ (Beckmann 17802, S. 3) „Die Struktur dieser handwerklichen Technik ist verwandt mit einer kybernetischen Tätigkeit und mit der eines bildenden Künstlers. Der Operationsbereich, in dem das Ziel durch die Tätigkeit angestrebt wird, ist nicht analytisch erschlossen und in eine symbolische Struktur gebracht. Eine erfolgreiche Tätigkeit ist nicht vom analytisch-symbolischen Wissen abhängig, sondern von Erfahrung, Kunstfertigkeit und schöpferischer Spontaneität.” (Ullrich 1977, S. 54)

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  3. Mit der Geschichte der Zünfte und ihren Besonderheiten wollen wir uns hier nicht ausführlich beschäftigen, s. dazu als tlberblick z. B. Lütge 19663, S.174 ff., Kulischer 19653, Bd. 1, S. 163 ff., sowie die dort angegebene Literatur.

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  4. Vgl. S. 88; daß dieser Aufstieg im Lauf der Zeit schwieriger wurde, weil die Wege nach oben „verstopft“ waren, steht auf einem anderen Blatt.

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  5. nmerkungen zu Kap. V

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  6. Vgl. dazu auch die abenteuerliche Geschichte der Bandmühle, einer Vorläuferin der späteren Spinn-und Webemaschinen: etwa 1530 in Danzig erfunden, wurde sie nach etlichen Verboten, Aufruhren und Zerstörungen durch Maschinenstürmer erst 1765 in Kursachsen öffentlich zum Gebrauch zugelassen. (MEW 23, S. 451 f., Fn. 191, Kulischer 19653, Bd. 2, S. 111, Beckmann 1783, S. 122 ff.)

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  7. Mit „Stadt“ darf man nicht unsere heutigen Städte oder gar Großstädte assoziieren, auch sehr kleine Orte konnten die Funktion einer „Stadt” erfüllen, ja, sogar das „Stadtrecht“ haben.

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  8. Im Fall der Textilproduktion war der Mangel, der sich dann tatsächlich einstellte, wie wir unten sehen werden, gleich ein doppelter: Selbst auf dem gegebenen technischen Niveau war die Erweiterung der Produktion von Weberzeugnissen nicht möglich, weil einfach die Garnproduktion (mangels Mechanisierung) nicht den Bedarf decken konnte. Erst als hier die Maschinenproduktion eingesetzt hatte, wurde die Weberei vom Handwebstuhl auf den mechanischen Webstuhl umgestellt.

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  9. Einen eindruckswollen Überblick über die ewigen Metzeleien jener Zeit mit ständig wechselnden Bündnispartnern gibt Wittfogel 1973.

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  10. Zum „blauen Montag“ schreibt Isenberg: „Warum wählten die Gesellen gerade den Montag zum Feiertag? Zunächst war man nach dem,Oberweinen` am Sonntag, wie es in der Wiener Maurer-Ordnung von 1550 heißt, noch nicht in Arbeitsstimmung.,Der Montag ist ja,nach einem Gesellenliede des Sonntags Bruder’. Wie schon bemerkt, wünschte man den Montag als Badetag, auch wollte man an diesem Tage für sich arbeiten.,Der Montag bis ein Uhr`, heißt es in der Lübecker Schneiderordnung von 1464,,gehört dem Knecht, mögen sie ihr Werk nähen oder zum Bade gehen.’ Nur nebenbei sei bemerkt, daß nach derselben Ordnung dem Knecht zu demselben Zwecke,der Donnerstag von 6–10 Uhr abends, aber nicht länger`, gehört Am Montag endlich hielten die Gesellen ihre Versammlungen, Gebote, Schänken oder Auflagen genannt, ab. Hier wurden die Gesellen-Artikel vorgelesen und besprochen, hier wurde auch Gericht gehalten. Die Versammlungen waren immer mit Zechereien verbunden und arteten so aus, daß im Jahre 1421 Speyer, Worms, Frankfurt a. M. alle Gesellenstuben gemeinsam verboten. Der Montag war also für die Gesellen Flicktag, Badetag, Wandertag, Versammlungs-und Zechtag.” (Isenberg 1929, S. 204 f., zit. nach Kuczynski 1961, Bd. 1, S. 265 f.)

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  11. „Kloeber errechnete für Schlesien bei 10 Feiertagen und zwei Wallfahrten einen Verlust von 5100000 Tagearbeiten“ (Hinze 19632, S. 44). Auf den Zugriff auf diese Arbeitszeit werden wir noch ausführlich zurückkommen (s. S. 132 ff.).

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  12. Zum Teil entstand dieses Kapital auch aus Leihgeschäften als Wucherkapital. Zur Bildung der großen Vermögen s.u.a. Lütge 19663, S. 299 ff., und Kulischer 19653, Bd. 2, S. 396 ff.

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  13. Was dann auch wesentlich zu dem Bankrott von Handelshäusern geführt hat und eine lange Zeit der Kapitalknappheit einleitete. Vgl. Kulischer 19655, Bd. 2, S. 399. Hierin zeigt sich auch die ganze Unentwickeltheit des Kapitals im Vergleich zu dem unserer Tage, das mit Kriegen sehr profitabel umzugehen weiß. Denn auch damals hatte das Militär einen großen Bedarf an Ausrüstung aller Art, der Antrieb für manchen Produktionszweig war. Das Kapital hatte eben noch nicht richtig erkannt, daß der Reichtum aus der Produktion stammt, aus der Anwendung lebendiger Arbeit, und nicht aus der Zirkulation der Waren.

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  14. Voraussetzung für die Entwicklung von Geld zum universellen Zahlungsmittel ist z. B. ein staatlich geregeltes, garantiertes und einheitliches Münzrecht.

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  15. Wir werden uns (s. oben) auf die „Beherrschung“ des Menschen beschränken müssen. Diese Beschränkung ist insofern bedauerlich, als es die theoretischen Vorarbeiten im I. Teil ermöglichen würden, auch zu einem besseren Verständnis der Kalkulierbarkeit des konstanten Kapitals zu gelangen. Genauer gesagt, der immer noch großen Unkalkulierbarkeit. Denn auch hier zeigt sich, daß trotz der günstigeren Ausgangsbedingungen für den Bereich der Naturwissenschaften (s. S. 77 ff.) die Realität sich genausowenig in die glättenden Denkformen des positivistischen Verstandes zwängen läßt. Der Produktionsprozeß mit seinen Maschinen und Anlagen ist in hohem Maße ein empirisches Unternehmen nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum. Die Vorausberechenbarkeit, insbesondere bei Groß-und Verbundanalgen, hat sehr enge Grenzen, und „Überraschungen” sind an der Tagesordnung (vgl. u.a. Sohn-Rethel 1970, S. 142ff., Vahrenkamp 1972, S. 36).

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  16. Warum dies ein relevantes Kriterium ist, werden wir weiter unten sehen.

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  17. Einen dritten Gewerbebereich, den Bergbau, klammern wir hier wegen seiner Sonderstellung aus.

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  18. Kulischer führt dort noch eine ganze Reihe gleichgelagerter Beispiele auf.

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  19. Kulischer 19653, Bd. 2, S. 119.

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  20. In dieser Phase wird das Kapital nur als variables Kapital eingesetzt, also in Form von Lohn und Rohstoffen, da die Produzenten noch im Besitz ihrer Produktionsmittel waren. Wir werden später sehen, welchen enormen Machtzuwachs der Einsatz von konstantem Kapital in Form der Maschinerie bringt.

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  21. „Bei ihrer Arbeit benutzten sie (die Wollkratzer und Wollkämmer in Florenz) die Arbeitsmittel des Unternehmers, auch erhielten sie von ihnen Vorschüsse auf ihren Lohn, die sie nachher abarbeiten mußten. Das Gesetz von 1371 verbot den Arbeitern die Abzahlung ihrer Schulden in bar“ (Kulischer 19653, Bd. 2, S. 219), weitere Beispiele bei Kuczynski 1963, Bd. 18, S.40, Ashton 1939, Kap. 2 und 3, und Marglin 1977, S.166 f. mit Beispielen aus der Landwirtschaft.

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  22. „Die kaufmännische Moral jener Zeit ging von dem Grundsatz aus, daß jedem Händler ein bestimmter Kundenkreis, ein genau umgrenztes Tätigkeitsfeld zustehe, in das einzugreifen kein anderer Kaufmann befugt sei.,Ein Kunde darf weder mündlich noch schriftlich abspenstig gemacht werden.’ (Sombart)“ (Kulischer 19653, Bd. 2, S. 111)

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  23. Kulischer 19653, Bd. 2, S. 131. „Hieraus ersieht man, daß es den Verlegern gelungen war, einerseits den Konkurrenzkampf unter sich zu unterbinden und andererseits die selbst produzierenden Meister, die anfangs mit ihnen gleichberechtigt waren, sogar gewisse Vorrechte genossen hatten, sich zu unterwerfen.“ (S. 129)

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  24. Kulischer 19653, Bd. 2, S. 136 f.

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  25. Kulischer, Bd. 2, S. 129 ff.

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  26. Kulischer, Bd. 2, S. 102 und 144.

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  27. Hinze 19632, S. 134ff., Kulischer, Bd. 2, S. 131 f.

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  28. Dieser allgemeine Mangel bestand nach Hinze in Deutschland schon vor dem Dreißigjährigen Krieg, verschärfte sich jedoch durch ihn ungemein.

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  29. Einer der wenigen Bereiche, die so einfach strukturiert waren und in denen eine niedrige Form der Mechanisierung schon Platz gegriffen hatte, so daß auch unqualifizierte Arbeitskräfte eingesetzt werden konnten, war das Spinnen von Garn und Wolle. Auf die Art und Weise, wie hier buchstäblich alles, was Hände hatte, zum Spinnen verdonnert wurde, werden wir noch eingehen.

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  30. Hinze 19632, S. 57 f. Über diese Probleme führt Hinze seitenweise Klage mit Beispielen aus den verschiedensten Gewerbebereichen, von denen er sagt, es seien „nur wenige aus einer großen Anzahl vorliegender ausgewählt“ (Hinze 19632, S. 63). Vgl. auch Rühle 1971, S. 90ff., der die Sitte, Handwerker zu „importieren”, bis ins Jahr 1331 zurückverfolgt, in dem ein flandrischer Weber von Eduard III. einen Schutzbrief erhält.

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  31. „Als Vermittler eigneten sich dabei vor allem die preußischen Staatsvertretungen in Aus-lande, die in verschiedener Hinsicht besondere Vorteile für eine solche systematische Arbeitsvermittlung boten.“, schreibt Hinze S. 96 in seiner Untersuchung über Brandenburg/ Preußen; s. dort auch S. 182 ff.

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  32. S. u.a. Kulischer 19653, Bd. 1, S. 221; Rühle 1971, S. 91 ff.

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  33. Bravermann 1977, S. 58.

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  34. S. auch Krüger 1958, S. 208 und 405 f., Marglin 1977, S. 179, Kuczynski 1963, Bd. 18, S. 29 ff., und die dort abgedruckten Dokumente über Verordnungen gegen den Wollediebstahl.

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  35. MEW 23, S. 364, s.a. S. 356f. und S. 363. S. dazu auch die ausführlichen Diskussionen bei Kulischer 19653, Bd. 2, S. 154 ff., der „echte“ Manufakturen vor allem in der Luxusproduktion und einzelnen Bereichen des Textilgewerbes nachweist, das Gros der Unternehmen aber für Mischformen (teils zentrale Manufaktur, teils dezentrale Heimarbeit) hält und Beispiele dafür auf Seite 156 anführt; einen Überblick für Deutschland gibt Rühle 1971, S. 98 f.

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  36. Vgl. Vester 1970, S. 63.

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  37. D.h. nicht unbedingt individuell bewußt, aber doch kollektiv bewußt, nämlich klassenbewußt.

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  38. Adam Smith, zit. nach Marglin 1977, S. 156. Ausführliche Beschreibung bei Babbage 1833, S. 199 ff., bei Marx lesen wir sogar die Zahl von bis zu 92 Teilarbeitern (MEW 23, S. 364).

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  39. Vgl. Bravermann 1977, S. 97 und 156.

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  40. „Es ist falsch¡­ zu sagen, daß die konkrete Existenz des Menschen die Arbeit ist, denn das Leben und die Zeit des Menschen sind nicht von Natur aus Arbeit, sie sind: Lust, Unstetigkeit, Fest, Ruhe, Bedürfnisse, Zufälle, Begierden, Gewalttätigkeiten, Räubereien etc., und diese ganze explosive, augenblickhafte und diskontinuierliche Energie muß das Kapital in kontinuierliche und fortlaufend auf den Markt angebotene Arbeitskraft transformieren. Das Kapital muß das Leben in Arbeitskraft synthetisieren, was Zwang impliziert: den des Systems der Beschlagnahme.“ (Foucault 1976a, S. 102).

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  41. Auf die Rolle der Kirche werden wir im übrigen noch zurückkommen.

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Meyer, WH. (1982). Vorindustrielle Produktionsformen. In: Arbeitszufriedenheit. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 53. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88641-5_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88641-5_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11593-1

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