Skip to main content

Durch Kritik hervorgebracht: Möglichkeiten einer alternativen Denkweise

  • Chapter
Arbeitszufriedenheit

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS,volume 53))

  • 435 Accesses

Zusammenfassung

Schon sehr früh gab es Versuche dieser „anderen“ Art zu denken, und zwar lange bevor Aristoteles die oben genannten logisch-ontologischen Grundgesetze zusam­menstellte. Heraklit entwarf im 6. Jahrhundert v. u. Z. u. a. den Gedanken von der Einheit der Gegensätze, in der sich im polaren Zusammenspiel gegensätzlicher Kräfte (z. B. Tag — Nacht, Mann — Frau, Eins — Alles) unablässig die Vielheit ent­faltet, die trotz unaufhörlicher Bewegung, ja eines Kampfes gegeneinander, doch ei­ne Einheit bleibt. Er ist deshalb auch, so problematisch das im einzelnen sein mag, sozusagen als der Vater einer dialektischen Denkweise bezeichnet worden, also einer Denkweise, die in bestimmter Form Gegensätzliches und das Werden und Vergehen in sich aufzunehmen sucht.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Subscribe and save

Springer+ Basic
$34.99 /Month
  • Get 10 units per month
  • Download Article/Chapter or eBook
  • 1 Unit = 1 Article or 1 Chapter
  • Cancel anytime
Subscribe now

Buy Now

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 54.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Anmerkungen

  1. Im „Anti-Düring“ und in der „Dialektik der Natur”, (MEW 20); er formulierte dabei auch schon den oben zitierten Lexikonsatz (MEW 20, S. 131 f.).

    Google Scholar 

  2. Vor allem in „Materialismus und Empiriokritizismus“ (LW 14) und „Philosophische Hefte” (LW 38).

    Google Scholar 

  3. Dies ist anschaulich — wenn auch schon etwas idealisiert, weil vom Resultat her betrachtet — im ersten Kapitel der „Kritik der politischen Ökonomie“ (MEW 13, S. 37 ff.) dargestellt.

    Google Scholar 

  4. Zur kritischen Auseinandersetzung mit Engels „Dialektik der Natur“ s. vor allem Schmidt 1971, ferner u. a. Netzsch 1973 (Netzsch versucht den Begriff der Dialektik durch die drei Dimensionen Subjekt-Objekt-Verhältnis, Totalität und Geschichte zu bestimmen und dann auf die Frage einer Dialektik der Natur anzuwenden. Seinen Positionen zum Verhältnis Logik-Dialektik (S. 68 ff., insbesondere S. 73 f.) und seiner unhistorischen Interpretation von Naturgesetzen (S. 86 ff.) kann ich mich nicht anschließen); Jones 1973 (der Engels u.a. einer unkritischen Obernahme Hegelschen Gedankengutes bezichtigt), Dudek 1976.

    Google Scholar 

  5. MEW 20, S. 126; von diesem Beispiel — obwohl es sinngemäß vorn großen Meister Hegel selbst stammt (Vorrede zur „Phänomenologie des Geistes“, S. 12) — war selbst Lenin nicht sehr begeistert (LW 38, S. 338 ).

    Google Scholar 

  6. S. „Materialismus und Empiriokritizismus“ (LW 14), die Literatur dazu, gerade die apologetische, ist Legion, einen informativen Oberblick darüber gibt z. B. der Band 1/1972 des ”Marxismus-Digest“ über Erkenntnistheorie, sowie die „Deutsche Zeitschrift für Philosophie”, Sonderheft 1968; zur Kritik: v. Greiff 1976, v. Greiff/Herkommer 1974, Leist 1973, Pannekoek 1938/1969, Mehringer/Mergner 1973, S. 153–187; interessant zum Vergleich ferner Dietzgen 1869/1973.

    Google Scholar 

  7. Ebenso wie der gesellschaftliche Charakter der eigenen Arbeit den Warenproduzenten in Form der ,Naturgesetzlichkeit` des Marktes gegenübertritt, erscheinen auch die Gesetze des Denkens, deren gesellschaftlicher Charakter ..., als ,Naturgesetze des Verstandes; als das ,Geld des Geistes’ bezeichnet Marx die Logik in den Pariser Manuskripten.“ (Netzsch 1973, S. 194, Fn. 111)

    Google Scholar 

  8. Ja sogar positiv, vgl. das Gerede von der sog. „wissenschaftlich-technischen Revolution“.

    Google Scholar 

  9. Vgl. u. a. Negt 1974.

    Google Scholar 

  10. Ober formale Logik und Dialektik 1952.

    Google Scholar 

  11. Gerade wegen seiner Einschränkung in der zeitlichen Gültigkeit ist dieser Satz von verschiedener Seite gar nicht als logisches Gesetz anerkannt worden. (Vgl. Leinfellner 1965, S. 176)

    Google Scholar 

  12. Nicht von ungefähr wird Marx diese dialektische Bestimmung der Ware in ihrem Doppelcharakter als das „Grundübel“ angekreidet, denn, so z. B. Becker, ganz im Sinne Poppers und sicher stellvertretend für viele bürgerliche Theoretiker: „Aus (ihr) begründet sich letztlich die mittlerweise so geläufig gewordene marxistische Redeweise von „gesellschaftlichen Widersprüchen” und vom „Klassengegensatz“. Diese Bestimmung des Warencharakters hat, wie man zur Genüge weiß, eine ungeheure Bedeutung für die meisten Haupttheoreme des „Kapitals”: durch ihn definiert sich sowohl der viel beschworene „Fetisch-Charakter der Ware“ als auch das kritische und „systemüberwindende” Potential der marxschen Mehrwerttheorie. (Becker 19752, S. 208) Auf seine Widerlegung nach dem Muster des „daß nicht sein kann, was nicht sein darf“ will ich hier nicht weiter eingehen.

    Google Scholar 

  13. Die Möglichkeit, dies nicht als eine (organische) unhistorische Naturgegebenheit, z. B. unseres Gehirnes, zu deuten, sondern materialistisch abzuleiten aus der Form gesellschaftlicher Praxis des Warentausches, haben wir oben im Zusammenhang mit der These von Müller (s. S. 63 f.) angedeutet.

    Google Scholar 

  14. Dies kann man durchaus als Alternative zu Poppers Argumentation sehen, es müsse unbedingt eine widerspruchsfreie Theorie produziert werden: tritt in einer theoretischen Erklärung ein Widerspruch auf, dann müssen eben beide Seiten dieses Widerspruches untersucht werden, bis sich entscheiden läßt, ob es sich um einen Denkfehler gehandelt hat, oder um eine korrekte Beschreibung wirklicher Verhältnisse.

    Google Scholar 

  15. Vgl. Marx, Einleitung zu den „Grundrissen“, S. 21 ff.

    Google Scholar 

  16. Hier bezieht sich Kreutz auf den oben (s. Kap. Il, S. 35) schon zitierten Vorschlag von Scott (19682, S. 204 ff.), nicht immer nur die Dimensionen der affektiven Werthaltung zu messen, sondern auch andere, z. B. die Ambivalenz.

    Google Scholar 

  17. Vgl. Neuberger 1974a, S. 132 ff., 1978, S. 217 f.

    Google Scholar 

  18. Vgl. dazu Kreutz: „Man kann nämlich gleichzeitig und unabhängig voneinander einerseits den Grad der Zustimmung und andererseits den Grad der Ablehnung erheben, wobei man durchaus erwarten kann, Individuen vorzufinden, die einem Sachverhalt in ein und derselben Situation sehr positiv gegenüberstehen, ihn gleichzeitig evtl. aus anderen Gründen oder von anderen Gesichtspunkten aus ablehnen“ (Kreutz 1972, S. 32).

    Google Scholar 

  19. Eine eigentümliche Gegensätzlichkeit stellt die Polarität dar: sie ist eine derartige Bestimmung zweier Relata, daß das eine das spezifische absolute Gegenteil des anderen ist, aber gerade dadurch es selbst nur sein kann in der Bezogenheit auf das andere, so daß beide nur sein können in der gegenseitigen spezifischen Beziehung und zugleich Gegensätzlichkeit zueinander.“ (Diemer 19672, S. 229)

    Google Scholar 

  20. Vgl. Groskurth/Volpert 1975.

    Google Scholar 

  21. Vgl. Wahl 1975.

    Google Scholar 

  22. Man sollte für die folgende Erörterung bewußt den unmittelbaren Wortsinn des Begriffes „Naturgesetz“ im Hinterkopf behalten, der auf die soziomorphe Analogie verweist: „. . wenn etwa der Mensch der Gegenwart und zumal der Physiker von Natur,gesetzen` spricht, so ist beim Gebrauch dieser ,façon de parler’ kaum mehr bewußt, daß sie einer Weltauffassung entstammt, für welche der Kosmos noch eine Rechtsordnung war.” (Topitsch 19717, S. 58)

    Google Scholar 

  23. Vgl. im gleichen Sinne auch Engels, MEW 20, S. 497 f.

    Google Scholar 

  24. Vgl. dazu die Unterscheidung bei Offe zwischen

    Google Scholar 

  25. technischen Umgangs-und Verfahrensregeln (Gesamtheit von Leistungsfähigkeit, Leistungskönnen und Leistungswissen), die nötig sind, um eine bestimmte Arbeitsaufgabe zu erfüllen;

    Google Scholar 

  26. normativen Orientierungen (sämtliche Normen, Werte, Interessen und Motive, die im institutionellen Rahmen des Arbeitsplatzes zu befolgen sind)

    Google Scholar 

  27. a) regulative Normen (Vorsicht, Sparsamkeit etc.)

    Google Scholar 

  28. b) extrafunktionale Orientierungen (Unterordnung unter die herrschende Meinung (der Vorgesetzten)). (Offe 1970, S. 29)

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1982 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Meyer, WH. (1982). Durch Kritik hervorgebracht: Möglichkeiten einer alternativen Denkweise. In: Arbeitszufriedenheit. Studien zur Sozialwissenschaft, vol 53. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-88641-5_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-88641-5_5

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-11593-1

  • Online ISBN: 978-3-322-88641-5

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics