Zusammenfassung
Seit ihrem Bestehen reflektiert die Medienpädagogik ihren Standort, bemüht sich um Identität und sucht sich zu positionieren — und das ist gut so. Damit beweist die Medienpädagogik nicht nur Lebendigkeit, sondern auch Offenheit für Veränderungen im Rahmen gesellschaftlicher Wandlungsprozesse. Als Disziplin, die der sozialen und humanen Ordnung verpflichtet ist (Baacke 1979), sieht sie sich vor der Aufgabe, bestehende Theorie- und Methodenbestände immerwährend zu reflektieren, um ihre Aufgaben erkennen und angemessen bewältigen zu können. Eine Standortbestimmung innerhalb der Kommunikationswissenschaft liegt besonders nahe, da beide Disziplinen einen umfassenden Anspruch stellen, der aus der Beschäftigung mit Grundphänomenen menschlicher Existenz resultiert, die auf Kommunikation basieren. Baacke zufolge stellt sich das Wesen des Menschen in der Kommunikation dar (vgl. Baacke 1973: 193). Demnach ist Kommunikation nicht nur ein fundamentales Mittel des Menschen, „sich seines In-der-Welt-Seins zu vergewissern, sondern als Fähigkeit des Menschen zur Konfliktaufnahme mit der Welt“ (ebd.) mithin als grundlegende Eigenschaft zu verstehen. Damit hat es die Kommunikation sowohl mit dem homo communicator als auch mit dem homo educandus zu tun, bedeutet doch seine Erziehbarkeit erst, Mensch zu werden.
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Literatur
Baacke, Dieter (1973): Kommunikative Kompetenz. Grundlegung einer Didaktik der Kommunikation und ihrer Medien. München: Juventa.
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Wodraschke, Georg (Hrsg.) (1979): Medienpädagogik und Kommunikationslehre. Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft für Publizistik-und Kommunikationswissenschaft. München: Ölschläger Verlag.
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Paus-Haase, I., Lampert, C., Süss, D. (2002). Zum Selbstverständnis der Medienpädagogik. In: Paus-Haase, I., Lampert, C., Süss, D. (eds) Medienpädagogik in der Kommunikationswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87342-2_1
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