Zusammenfassung
Für Kinder und Jugendliche bilden schulisches Lernen und schulischer Unterricht Zentren ihrer Lebenswelt und ihrer Zukunftsorientierung. Zumindest die sozialwissenschaftliche Kindheits- und Jugendforschung tut sich bis heute etwas schwer mit dem historischen Faktum, dass das Aufwachsen in der Moderne mittlerweile in erheblichem Umfang im Modus der „Scholarisierung“ erfolgt — wie auf der anderen Seite der Mainstream der Unterrichtsforschung von dem Umstand wenig Kenntnis nimmt, dass Schüler und Schülerinnen auch noch em Leben auBerhaib der Schule führen. Die Untersuchung der verschiedenen Rollen des Schülers und deren Wandel bildet kein integriertes und institutionell abgesichertes Wissenschaftsfeld. Eine eigenstandige „Schülerforschung“ gewinnt immer dann em gewisses Profil, wenn politische „Schülerbewegungen“ öffentlich auf sich aufmerksam machen. So geschehen in den 7Oer-Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Schulpadagogik, die em nahe liegender Anwärter für die Erforschung des Schülerseins sein könnte, versteht sich traditionell in erster Linie als Wissenschaft, die professionelles Wissen für die Lehrerschaft generiert. Auch das Feld der „schulischen Sozialisationsforschung“ hat sich nicht zuverlassig als interdisziplinares Forschungsfeld etablieren können. Am intensivsten wird die Schülerforschung im Rahmen der Padagogischen Psychologie — als eines ihrer Teilgebiete — betrieben. Das hat eine langere Tradition, die bis in die Anfange des 20. Jahrhunderts zurückreicht (Stichwort: „Paidologie“).
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© 2003 Leske + Budrich, Opladen
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Merkens, H., Zinnecker, J. (2003). Vorwort. In: Merkens, H., Zinnecker, J. (eds) Jahrbuch Jugendforschung. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85157-4_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85157-4_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-8100-3721-3
Online ISBN: 978-3-322-85157-4
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