Zusammenfassung
In der kulturwissenschaftlichen Diskussion der letzten zwanzig Jahre sind Erinnerung und Gedächtnis zentrale Konzepte und Themen.1 In politikwissenschaftlichen Untersuchungen spielt Erinnerung der Sache nach bereits sehr viel länger eine wichtige Rolle. Doch sind die Begriffe „Geschichtspolitik“, „Erinnerungspolitik“ oder „Vergangenheitspolitik“ wiederum nicht älter als die neue Gedächtniskonjunktur. Handelt es sich hier um eigenständige, parallel verlaufende Entwicklungen oder um wechselweise Inspirationen? Wie lässt sich das Verhältnis von Kulturwissenschaften und Politikwissenschaft bei der Untersuchung von „Erinnerung“ begreifen? Im vorliegenden Text arbeite ich zunächst das Profil einer spezifisch politikwissenschaftlichen Untersuchung von Erinnerung heraus. Die entscheidende Differenz zu anderen Disziplinen sehe ich in einer strikten Konzentration auf das jeweilige erinnerungspolitische Handeln, insbesondere seine Ziele und Funktionen. Die Thematisierung von vergangener Geschichte ist dabei Medium und Instrument. Die Ziele erinnerungspolitischen Handelns lassen sich als Einwerbung von Legitimität zusammenfassen. Dies kann die Legitimität von kollektiver Identität, die Legitimität einer neuen Ordnung oder die Legitimität von politischen Akteuren innerhalb pluralistischer Gesellschaften sein. Im Anschluss daran möchte ich anhand einiger ausgewählter neuerer deutschsprachiger Studien zeigen, wie sich kulturwissenschaftliche Anregungen in ein solches Konzept von Erinnerungspolitik integrieren lassen.
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Kohlstruck, M. (2004). Erinnerungspolitik: Kollektive Identität, Neue Ordnung, Diskurshegemonie. In: Schwelling, B. (eds) Politikwissenschaft als Kulturwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80964-3_9
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