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Zusammenfassung

Bei der Beschäftigung mit Organisationen stößt man unweigerlich auf Krisensymptome und auf eine umfassende Kritik an Organisationen. In sehr vielen Bereichen sind Organisationen einem außerordentlich hohen Rechtfertigungsdruck ausgesetzt; es ist ein Gemeinplatz, ihnen geringe Effizienz zu attestieren; und man erachtet formale Organisationen eher als Problem unserer Zeit denn als quasi-natürliche Form der Handlungskoordination. Theoretisch betrachtet, handelt es sich bei den genannten Begleitumständen — Rechtfertigungspflichtigkeit, Vorwürfe der Ineffizienz und fehlende Begründbarkeit durch natürliche Vorbilder — um genau die Indikatoren, die Legitimitätsprobleme gesellschaftlicher Institutionen begründen (Douglas 1986). Insofern ist es wenig überraschend, dass Organisationen gegenwärtig einen Prozess der De-Institutionalisierung durchlaufen, wenn man hierunter versteht, dass Reformmöglichkeiten reflektiert und Alternativen in Erwägung gezogen werden (Jepperson 1991; Oliver 1991). Vor allem identifiziert man Reformpotentiale und Alternativen in einer Intensivierung von Wettbewerbsstrukturen (die man als quasi-natürliches Regulativ erachtet) und in einer Wiederbelebung netzwerkartiger Formen der Sozialorganisation (denen man oftmals hohe Effizienz bescheinigt). Organisationen, so suggeriert es dieser Diskurs, sind in erster Hinsicht ein Ärgernis, etwas das es nach Möglichkeit zu überwinden gilt.

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Literatur

  1. Man muss wohl nicht hervorheben, dass sich das Enactment-Modell insofern den strengen Ansprüchen konstruktivistischer Reinheit verweigert: „The concept of enactment has a touch of realism (...) If this is ontological oscillation, be if’ (1995:31 ff), heißt es hierzu mit Blick auf methodologische und theoretische Grundsatzdebatten.

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  2. Das klassische Beispiel hierfür ist Lagerhaltung, mit deren Hilfe sich Probleme des diskontinuierlichen Materialzuflusses kompensieren lassen. Für eine Aktualisierung des Ansatzes von Thompson als formale Theorie der Ungewissheitsabsorption siehe Kamps/Polos (1999).

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  3. Angemerkt sei, dass diese Konzeptualisierung zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der sogenannten organisationssoziologischen Populationsökologie geführt hat Auf den ersten Blick gibt es dabei bemerkenswerte Parallelen zwischen Neo-Institutionalismus und Populationsökologie: Jeweils dominiert eine Makroperspektive auf Organisationen; jeweils liegt ein konsistentes Forschungsprogramm zugrunde, das den Einsatz quantitativer Methoden reguliert; jeweils ist Legitimität ein Grundbegriff bei der Analyse. Anders als im Neo-Institutionalismus ist die Verbreitung von Organisationen und bestimmten Organisationstypen aus populationsökologischer Sicht jedoch nicht Folge von, sondern Ausdruck für Legitimität Mit anderen Worten: Die Ausbreitung von Organisationen muss nicht legitimiert werden, sondern sie zeigt an, dass Organisation legitimiert ist Entsprechend belegt das Verschwinden von Organisationen — das heißt populationsökologisch: die Abnahme der Dichte — Prozesse der De-Legitimierung. Vgl. vertiefend hierzu die theoretische Auseinandersetzung zwischen Neo-Institutionalismus und Populationsökologie, so wie sie von Baum/Powell (1995) und Hannan/Carroll (1995) vorgetragen worden ist.

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© 2003 Westdeutscher Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Hasse, R. (2003). Das Organisation/Umwelt-Problem. In: Die Innovationsfähigkeit der Organisationsgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80455-6_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80455-6_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14011-7

  • Online ISBN: 978-3-322-80455-6

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