Zusammenfassung
Für Freud war der → Wiederholungszwang eine unbewußte, automatische Reaktion, die nicht auf einen analysierbaren → Konflikt reduziert werden konnte (→ Psychoanalyse; → Triebtheorie; → Todestrieb; → Lustprinzip). Demgegenüber kann Wiederholung im Dienst der Bewältigung eines emotionalen Problems gesehen werden. Die Modifikation des Konzeptes war nicht nur deshalb nötig, weil die → Selbstpsychologie die Triebtheorie aufgab, sondern auch deshalb, weil die theoretischen Konzepte in der Selbstpsychologie aus dem affektiven Erleben der Patienten abgeleitet werden: wenn Patienten sich mit der Möglichkeit, alte, schmerzliche Erlebnisse und Verhaltensmuster zu wiederholen, konfrontiert sahen, erlebten sie → Angst. Was in der Freudschen Theorie als „Wiederholungszwang“ beschrieben wurde, sieht die Selbstpsychologie als „Angst vor der Wiederholung“ (dread to repeat).
[Übers.: Erwin Bartosch]
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Literatur
Freud S [1920] (1982) Jenseits des Lustprinzips. In: Mitscherlich A, Richards A, Strachey J (Hg), Sigmund Freud-Studienausgabe, Bd. III: Psychologie des Unbewußten. Frankfurt/M., Fischer, S 213–272
Ornstein A (1974) The dread to repeat and the new beginning. The Annual of Psychoanalysis 2: 231–248
Ornstein A (1991) The dread to repeat: comments on the working through process in psychoanalysis. Journal of the American Psychoanalytic Association 39: 377–398
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Ornstein, A. (2000). Wiederholung. In: Stumm, G., Pritz, A. (eds) Wörterbuch der Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-99131-2_2127
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