Zusammenfassung
Der Begriff „Affektlogik“ (Ciompi, 1982, 1991, 1997) geht von der Annahme aus, daβ emotionale und kognitive Komponenten (oder Fühlen und Denken, Affekte und Logik) in sämtlichen psychischen Leistungen obligat zusammenwirken. Dies impliziert sowohl eine immanente „Logik der Affekte“ wie auch eine Mitbeteiligung von Affekten an kognitiven Operationen aller Art, mit Einschluβ von Abstraktion und Logik. Affekte sind (als Oberbegriff von Begriffen wie Emotion, Gefühl, Stimmung, Befindlichkeit etc.) definiert als kurz- oder langdauernde, bewuβte oder unbewuβte psychophysische Gestimmtheiten, die mit spezifischen neurobiologischen, hormonalen, vegetativen, verhaltensmäβigen und (eventuell) auch mimisch-expressiven und subjektiven Erscheinungen einhergehen. Denken ist „Probehandeln mit kleinen Energiemengen“ (Freud).
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Literatur
Ciompi L (1982) Affektlogik. Über die Struktur der Psyche und ihre Entwicklung. Ein Beitrag zur Schizophrenieforschung. Stuttgart, Klett-Cotta
Ciompi L (1991) Affects as central organising and integrating factors. A new psychosocial / biological model of the psyche. British Journal of Psychiatry 159: 97–105
Ciompi L (1997) Die emotionalen Grundlagen des Denkens. Entwurf einer fraktalen Affektlogik. Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht
Ciompi L, Dauwalder HP, Maier C, Aebi E, Trütsch K, Kupper Z, Rutishauser C (1991) Das Pilotprojekt „Soteria Bern“ zur Behandlung akut Schizophrener. I. Konzeptuelle Grundlagen, praktische Realisierung, klinische Erfahrungen. Nervenarzt 62: 428–435
Ciompi L, Kupper Z, Aebi E, Dauwalder HP, Hubschmid T, Trütsch K, Rutishauser C (1993) Das Pilotprojekt „Soteria Bern“ zur Behandlung akut Schizophrener. II. Ergebnisse der vergleichenden prospektiven Verlaufsstudie über zwei Jahre. Nervenarzt 64: 440–450
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Ciompi, L. (2000). Affektlogik. In: Stumm, G., Pritz, A. (eds) Wörterbuch der Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-99131-2_20
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