Zusammenfassung
Bezeichnet in der → Analytischen Psychologie den temporären oder dauerhaften Verlust der Festigkeit des → Ichs und des → Bewußtseins infolge der Aktivität des → Unbewußten. C.G. Jung übernahm diesen Begriff von Pierre Janet (GW, Bd. 3, §§ 12Fn., 505f.; Bd. 7, § 344). Der Energieverlust des Bewußtseins kann durch falsches Funktionieren desselben oder durch spontane Aktivierung unbewußter Inhalte erfolgen. Abaissement bedeutet Absenken der Schwelle des Bewußtseins; damit können unbewußte Inhalte ins Bewußtsein aufsteigen. Bei schwachem Ich-Komplex besteht Gefahr einer Überschwemmung und Schwächung des Ichs bis hin zur → Psychose. Das Abaissement erleichtert die Bewußtwerdung des psychischen Bildes, ist insofern ein Bindeglied zum → Selbst und ein zentrales Element der → Individuation.
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Literatur
Jung CG [1940, 1950] (1976) Über Wiedergeburt. In: GW, Bd. 9/I, §§ 199–258, hier §§ 214f. Olten, Walter
Micklem N (1989) Abaissement du niveau mental: ein Paradox der Psychotherapie. Gorgo 17: 37–44 (siehe auch Fußnote S 27).
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Nitsch, B. (2000). Abaissement du niveau mental. In: Stumm, G., Pritz, A. (eds) Wörterbuch der Psychotherapie. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-99131-2_1
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