Zusammenfassung
Im Zuge des fortschreitenden Globalisierungsprozesses und dessen negativen Folgeerscheinungen (wie bspw. erodierende Märkte mit sinkenden Preisen und Einkommen in der Landwirtschaft, Umweltbelastungen durch das steigende Transportaufkommen, erhöhter Verarbeitungsgrad der Produkte in der Lebensmittelindustrie) sind Ende der 90er Jahre Gegentendenzen zu beobachten, welche in Richtung einer zunehmenden Ökologisierung des Schweizer Lebensmittelmarktes wirken: Regionale Produktorganisationen gewinnen an Bedeutung97, Schweizer Landwirte stellen grossflächig auf umweltfreundliche Bewirtschaftungsformen um, Konsumentenschutzorganisationen setzen sich gegen gentechnisch veränderte Produkte ein und die Grossverteiler werben mit Bio-Produkten erfolgreich um die Gunst der Konsumenten. Insbesondere Lebensmittel, welche aus biologischem Landbau stammen, scheinen derzeit gute Marktchancen zu besitzen.98
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Notes
Zu einem Überblick und einer Typisierung Regionaler Produktorganisationen in der Schweiz vgl. Hofer/Stalder 1998.
Vgl. Villiger 1998, S. 1.
Vgl. Dietler 1999, S. 4. Inkl. Tabakwaren betragen die Umsatzzahlen für Lebensmittel in der Schweiz 1997 36 Mrd. Sfr. Vgl. IHA-GfM 1999, S. 50.
Ein Anteil des biologischen Landbaus von 30% entspricht bspw. dem Ziel des Bundesamtes für Gesundheit & Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft 1997, S. 10.
Vgl. zur Definition «ökologischer Produkte» bspw. Töpfer 1985, S. 242. Wichtig ist die Betonung auf die relative Umweltfreundlichkeit ökologischer Produkte im Vergleich zu konventionellen Substituten, da grundsätzlich jedes Produkt mit Belastungen verschiedener Umweltmedien verbunden ist und ein «ökologisches Produkt» i.e.S. daher ein theoretisches Konstrukt bleiben muss.
Vgl. hierzu Abschnitt 3.2.2.
In der Bio-Verordnung wird die Erzeugung und Vermarktung pflanzlicher Produkte geregelt. In Anlehnung an die EU wird auf die Regelung tierischer Erzeugnisse noch zugewartet. Mangels gesetzlicher Regelung besteht auch in der Schweiz eine unübersichtliche Situation und eine Vielzahl verschiedener Labels und Begriffe im Bereich der ökologischen oder biologischen Produktion tierischer Erzeugnisse. Aus diesem Grund wird der Fokus der Untersuchungen in diesem Buch auf pflanzliche Produkte gelegt.
Vgl. zur den qualitativen Merkmalen von Bio-Produkten bspw. Velimirov/Plochberger 1995, S. 4 ff. oder Vulic 1998, S. 36.
Das Konzept «Handel als ökologischer Gatekeeper» geht auf Hansen 1988 zurück. Zum Handel als ökologischer Gatekeeper vgl. auch Sieler 1994, S. 5 ff.; in der Schweizer Lebensmittelbranche vgl. Belz/Villiger 1997.
Vgl. Dietler 1999, S. 4 oder IHA-GfM 1999, S. 51 (hier inkl. Tabakwaren: 36 Mrd. Sfr.). Davon entfallen knapp 70% auf den Heimkonsum und etwa 30% auf den Ausser-Haus-Konsum. Vgl. Wüstenhagen 1997, S. 4 f.
Die Ausgaben der privaten Haushalte und Organisationen ohne Erwerbscharakter im Dienste der Haushalte stiegen von 1992 (35.4 Mrd. CHF) bis 1996 (36.2 Mrd. CHF) kaum mehr. Bei der letzten Erhebung des Bundesamtes für Statistik in der Schweiz von 1992 betrug der Anteil des Ausgabenpostens «Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren» noch 11.5% an den Gesamtausgaben der privaten Haushalte. Vgl. IHA-GfM 1998, S. 49 f.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 17.
Vgl. zum folgenden Belz/Villiger 1998, S. 297 ff.
Vgl. Bodenstein 1996, S. 42 f.
Vgl. Hochreutener 1993, S. 30.
Zur Wirkung der ökologisch-induzierten Veränderungen auf die Rivalität im Schweizer Lebensmittelhandel vgl. insbesondere Abschnitt 3.2.
Vgl. zum folgenden ausführlicher Belz/Villiger 1998.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 17.
Vgl. Weinhold/Belz/Rudolph 1991, S. 78 f. sowie Ledermann 1996, S. 96 ff.
Vgl. Ledermann 1996, S. 198 f. Grosse Filialunternehmen aus dem benachbarten Ausland weisen folgende Voraussetzungen hierfür auf: 1. absolute Kostenvorteile als Folge von grössenbedingten Produktivitätsvorteilen in der Beschaffung und im Absatz; 2. im Ausland bereits erprobte, innovative und wettbewerbsfähige Absatzkonzepte; 3. ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen. Vgl. Ledermann 1996, S. 186 f. Die geografische Nähe sowie das hohe Margen-und Gewinnpotential der Schweizer Märkte dürften weitere Faktoren sein, die ausländische Konkurrenz aus dem benachbarten Ausland anlocken. Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 9.
Zu den Massnahmen zählen die Straffung der Strukturen, die Vereinfachung von bestehenden Unternehmensabläufen sowie die Neuausrichtung des Kerngeschäfts. Vgl. Kircher 1998, S. 39.
Vgl. Rudolph 1996, S. 19 f. sowie Belz/Villiger 1998, S. 304 ff.
Zu weiteren Grenzen des Electronic Shopping in der Lebensmittelbranche vgl. Schmuck 1996, S. 37. Zum Electronic Commerce vgl. auch Kap. 7.
Vgl. bspw. Villiger/Belz 1998, S. 79 f. oder auch Blickhäuser/Gries 1989, S. 6.
Vgl. bspw. Domeyer/Pfister 1997, S. 44.
Vgl. Doebeli 1992, S. 12 f. Vgl. zum hybriden Konsumenten auch Blickhäuser/Gries 1989 oder Schmalen 1994.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 14. Convenience-Produkte sind industriell oder gewerblich vorgefertigte Lebensmittel wie Tiefkühlkost, Fertiggerichte oder Mahlzeiten, die im Mikrowellenherd zubereitet werden können. Vgl. Meier-Ploeger et al. 1996, S. 24.
Vgl. Meier-Ploeger et al. 1996.
Vgl. http://www.lid.ch/homepage/framezahlen.htm vom 08.03.99.
Vgl. http://www.lid.ch/zahlenlw/ausundein.htm vom 19.04.99.
Die Exportquote der Lebensmittelindustrie beträgt 10%, weist aber je nach Subbranche erhebliche Unterschiede auf. Vgl. Gutmann 1999, S. 8 f.
Nur 10% der Firmen haben mehr als 500 Personen angestellt. Vgl. Gutmann 1999, S. 18.
Diese Zahlen beziehen sich auf die Nahrungsmittelbranche i.e.S. Die Getränkeindustrie wurde hierbei nicht berücksichtigt.
Vgl. Belz/Schneidewind/Villiger/Wüstenhagen 1997, S. 34.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 15. Als Reaktion auf diesen Machtzugewinn der Handelsstufe versucht die Lebensmittelindustrie unter Anwendung neuer Verabeitungsmethoden und — damit verbunden — eine Erhöhung des Verarbeitungsgrades von Lebensmitteln eine zusätzliche Wertschöpfung zu erzielen. Damit trägt die Verarbeitungsstufe dazu bei, die Wertschöpfung zunehmend von der Produktionsstufe weg in Richtung nachgelagerte Stufen um zu verteilen. Damit verbunden sind stets weitere Umweltbelastungseffekte (z.B. Energie-, Wasserverbrauch oder Abfallaufkommen).
Vgl. bspw. Zuber et al. 1996, S. 1.
Vgl. Zuber et al. 1996, S. 39.
Anbauverträge dienen sowohl den Produzenten (z. B. Umstellung auf biologischen Landbau) als auch den Abnehmern (z. B. Aufbau eines Bio-Labels) zur Risikoreduktion.
So stammt heute ein Grossteil der konsumierten Nahrungsmittel aus der maschinierten Massenfertigung. Vgl. Rigendinger 1997, S. 34 f. Zu den Gentechprodukten vgl. Kap. 3.2.2.
In Japan ernährt sich bereits jeder zweite Verbraucher regelmässig mit Functional Food. Vgl. Reicherzer 1997, S. 25.
Zur Verschiebung von einer tierischen hin zu einer vermehrt pflanzlich basierten Ernährung in der Schweiz vgl. Kap. 3.3.2. Vgl. hierzu auch der Überblick von Jungbluth 1998.
Vgl. Dyllick/Belz/Schneidewind 1997, S. 3.
Vgl. Belz 1995, S. 37.
Die direkten Umweltbelastungen, die von der Stufe des Lebensmittelhandels ausgehen, können dagegen als gering eingeschätzt werden. Dessen ökologisches Potential liegt aufgrund seiner zentralen Stellung vielmehr in der Beeinflussung der Produktions-/Verarbeitungs-sowie der Konsumentenstufe. Faist/Kytzia betonen, dass die Grossverteiler ihren Einfluss insbesondere beim Energieverbrauch positiv geltend machen können. Vgl. Faist/Kytzia 1999, S. 26.
Vgl. Dyllick/Belz/Schneidewind 1997, S. 57. Zu den ökologischen Wettbewerbsfeldern in der Lebensmittelbranche vgl. Belz 1995, S. 231 ff. sowie Belz/Villiger 1997, S. 21 ff.
Dies birgt für Unternehmen und Branchen die Gefahr, von ökologisch induzierten Wettbewerbsveränderungen überrascht zu werden. Mit der Heuristik der ökologischen Wettbewerbsfelder können latente oder potentielle ökologische Probleme frühzeitig identifiziert werden. Vgl. Belz 1995, S. 230.
Vgl. hierzu und zum folgenden Belz/Villiger 1997, S. 21 ff.
So fallen in der Schweiz jährlich rund 1 Million Tonnen häusliche Siedlungsabfälle an, die auf den Ernährungsbereich zurückzuführen sind, was etwa 25% der gesamten häuslichen Siedlungsabfällen oder 145 kg ernährungsbedingten Siedlungsabfällen pro Kopf und Jahr entspricht. Vgl. Belz 1995, S. 50 f. sowie Belz/Villiger 1997, S. 22.
Ein interessantes Beispiel im Zusammenhang mit dem ökologischen Wettbewerbsfeld Verpackung ist die rasante Ausbreitung des Milchschlauchbeutels auf Kosten des Tetra Paks. Trotz seiner Unhandlichkeit ist der Marktanteil des Milchschlauchbeutels aufgrund seiner besseren Umweltverträglichkeit zwischen 1990 bis 1991 von 1 auf 30% gestiegen. Vgl. zu diesem Beispiel Dyllick/Belz/Schneidewind 1997, S. 3.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 22-25. Zur ökologischen Herausforderung der Getränkekartonindustrie vgl. Volle 1997.
Vgl. hierzu näher Villiger 1999.
Vgl. Belz/Schneidewind/Villiger/Wüstenhagen 1997, S. 3.
1999 führte eine Einsprache von Bio-Bauern im Kanton Aargau dazu, dass der erste Freisetzungsversuch von gentechnisch verändertem, herbizidresistentem T-25-Mais vom Buwal abgelehnt wurde. Die Bio-Bauern verlangten in ihrer Einsprache, dass ihre Felder geschützt werden und drohten erfolgreich mit einer allfälligen Schadenersatzklage im Falle von Auskreuzungen und Vermischungen der Gentech-mit den Biopollen. Vgl. Greenpeace 1999, S. 6.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 37.
Eine Untersuchung in Deutschland zeigt auf, dass auch die Transportströme im Lebensmittelbereich markant ansteigen. So ist das Transportvolumen von 1970–90 bei einer stagnierenden Bevölkerungszahl um 70% gewachsen. Vgl. Mildner/Böge 1996, S. 4.
Vgl. zur Definition, Kennzeichnung und zu einer Einteilung regionaler Produkte Hofer/Stalder 1998.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 33. Eine Ausnahme bildet die Migros-Genossenschaft Waadt, welche unter dem Namen «Mon Pays» ein regionales Sortiment erfolgreich eingefühlt hat. Vgl. hierzu auch Wüstenhagen 1998, S. 29.
Der folgende Abschnitt beruht auf Villiger 1998 sowie Villiger/Belz 1998.
Eine vom GfS-Forschungsinstitut erhobene UNIVOX-Studie zeigt auf, dass die Schweizer Bevölkerung von der Landwirtschaft wohl erwartet, dass sie Lebensmittel produziert und die Ernährung in Krisenzeiten sichert. Wichtiger ist für die Befragten mittlerweile jedoch nicht mehr dass, sondern wie sie dies tut: Die Bewertung der verschiedenen Aufgaben der Landwirtschaft hat ergeben, dass eine Mehrheit der Befragten der tierfreundlichen Haltung und einer umweltgerechten Bewirtschaftung einen deutlich höheren Stellenwert einräumt als den übrigen landwirtschaftlichen Funktionen. Vgl. GfS 1996, S. 7.
Am 12. März 1995 lehnte das Schweizer Stimmvolk drei Landwirtschaftsvorlagen ab, da unter anderem die Forderung nach einer Bindung der Direktzahlungen an ökologische Vorschriften nicht erfüllt war. Bei den drei Vorlagen handelte es sich um eine Änderung des Verfassungsartikels zur Landwirtschaft, um die Revision des Milchwirtschaftsbeschlusses sowie um die Einführung von Solidaritätsbeiträgen.
Im Jahr 1994 erreichten die Kaufkraftabflüsse einen Wert von 1.5 Mrd. Sfr., was in etwa 6% der Umsätze des schweizerischen Lebensmittelhandels entspricht. Vgl. Ledermann 1996, S. 121.
Vgl. Schweizerischer Bundesrat 1992, S. 2 f.
Die ökologischen Direktzahlungen ergänzen das auf ökonomischen Anreizen aufbauende Instrumentarium des Bundes (Forschung, Bildung und Beratung sowie Ge-und Verbote). Vier Programme werden vom Bund mit ökologischen Direktzahlungen nach Art. 31b LwG unterstützt: der ökologische Ausgleich, die Integrierte Produktion, der Biologische Ausgleich sowie die Kontrollierte Freilandhaltung. Vgl. Bundesamt für Landwirtschaft 1995, S. 10.
Ein «Bio-Land Schweiz» mag ökologisch sinnvoll erscheinen, ist aus Sicht einer ökonomischen Nachhaltigkeit aufgrund der hohen ökologischen Direktzahlungen jedoch (noch) nicht finanzierbar. Vgl. zu einer umweltökonomischen Kritik zum Einsatz von Subventionslösungen bei positiven und negativen Externalitäten Minsch 1998, S. 77 ff.
Im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft verzichtet der Biologische Landbau konsequent auf chemisch-synthetische Dünge-und Pflanzenschutzmittel. Davon abzugrenzen ist die Integrierte Produktion (IP), die zwischen diesen beiden Extremen liegt. Die Integrierte Produktion ist durch einen eingeschränkten Gebrauch von chemisch-synthetischen Dünge-und Pflanzenschutzmittel gekennzeichnet.
Seit der Lancierung der ökologischen Direktzahlungen nach Art. 31b LwG im Jahr 1993 nimmt die Integrierte Produktion stets zehnmal mehr Nutzfläche in Anspruch als der Biologische Landbau. Infolge längerer Umstellungszeiten und höheren Umstellungsbarrieren verzögert sich der Ausbreitungsprozess beim Biologischen Landbau.
Vgl. hierzu weiter unten Kap. 3.4 ff.
Zu einem Überblick vgl. Jungbluth 1998, S. 25 f.
Jungbluth 1998, S. 53.
Zu den von der Landwirtschaft verursachten Umweltbelastungen vgl. Kap. 3.3.1.
1998 wurden in der Schweiz 7% der landwirtschaftlichen Nutzfläche nach den Richtlinien von Bio Suisse angebaut. Dies kommt einer Anbaufläche von 82′000 ha gleich. Damit nimmt die Schweiz nach Schweden und Österreich den dritten Rang in der europäischen Rangliste der Bioländer ein. Vgl. Bio Suisse 1998.
Die Bio-Suisse-und die M-Bio-Richtlinien sind als gleichwertig einzustufen und entsprechen sich in etwa. Dies hat den Vorteil, dass in der Schweiz ein einheitlicher Bio-Standard vorzufinden ist.
Bei den Bio-Programmen lässt sich zwischen ökologischen Handelsmarken und Öko-Labels unterscheiden: Während Öko-Labels von unabhängigen Institutionen vergeben werden (z.B. Knospe der Bio Suisse), welche für eine «externe Glaubwürdigkeit» sorgen, werden ökologische Handelsmarken vom Lebensmittelhandel selbständig aufgebaut. Vgl. Villiger/Belz 1998, S. 74 und 80.
Diese Vision ist im Kanton Graubünden Realität geworden. Bereits 1996 ist die Beteiligung am IP-Programm leicht zurückgegangen, da zahlreiche IP-Landwirte auf den Biologischen Landbau umgestiegen sind. 1998 wurden in Graubünden 35% der Nutzfläche biologisch bewirtschaftet.
So ist bspw. die Liste zugelassener Spritzmittel bei M-Sano kürzer als diejenige der IP Suisse. Telefonisches Kurzinterview mit Walter Staub, MGB Zürich vom 25. Februar 1999.
Die Voraussetzungen für diesen Entwicklungspfad sind mit der Bio-Verordnung und der Zulassung verschiedener Öko-Labels gegeben.
Vgl. zu dieser Vision Belz 1995b sowie Villiger 1998, S. 66.
Telefonisches Kurzinterview mit Karin Knauer von Bio Suisse vom 24. Februar 1999.
Das «Made-in»-Image ist die mit einem Land als Herkunftsort wirtschaftlicher Leistungen verbundene Vorstellung. Diese Imagedimensionen können Unternehmen gezielt für einen Imagetransfer nutzen. Das Attribut «Made in Switzerland» ist ein Markenzeichen, welches helfen kann, biologische Lebensmittel auf dem europäischen Markt erfolgreich zu positionieren. Vgl. zur Studie des «Made-in»-Images der Schweiz Kühn/Weiss 1998.
Über-und Fehlernährung wirken sich auf die biologische Reproduktion des Körpers negativ aus, was Zivilisationskrankheiten wie Herz-/Kreislaufstörungen zur Folge haben kann. Vgl. auch zum folgenden Rigendinger 1997, S. 29.
Parallel zum Rückgang fleischlicher Produkte sind die Verkaufszahlen von Heischersatzprodukten gestiegen. Vgl. IHA-GfM 1997, S. 29.
Vgl. Belz 1998b, S. 5. Für 1999 wird damit gerechnet, dass sich die Kaufzurückhaltung gegenüber fleischlichen Produkten legt und die Fleischumsätze zum ersten Mal wieder leicht ansteigen. Vgl. Gutmann 1999, S. 8 f.
Vgl. Belz/Schneidewind/Villiger/Wüstenhagen 1997, S. 18.
Enquete-Kommission «Schutz der Erdatmosphäre» des Deutschen Bundestages 1995, S. 1323.
So ist unverständlich, wie schnell Herzinfarktpatienten nach ihrer «Genesung» wieder in die alten, den Herzinfarkt mit-verursachenden Essgewohnheiten zurückfallen.
Vgl. zu dieser und zu den folgenden Angaben Zentrum für biologischen Landbau Möschberg 1993 sowie Telefonisches Kurzinterview mit Karin Knauer, Bio Suisse vom 24. Februar 1999.
Die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise schliesst im Gegensatz zur organisch-biologischen Anbauweise, welche sich ausschliesslich auf naturwissenschaftliche Erkenntnisse abstützt, auch geisteswissenschaftliche Gesichtspunkte mit ein.
Vgl. Zentrum für biologischen Landbau Möschberg 1993, S. 37.
Als Beispiel ist hier die Produzenten-/Konsumentengenossenschaft von Bern anzufügen.
Ebenfalls zum Alternativkanal werden die Reformhäuser gezählt. Die Reformbewegung geht auf die 60er Jahre zurück und stellt gesunde Vollwertkost ins Zentrum ihrer Ideologie. Die biologische Herkunft von Lebensmitteln passt ins Konzept der Reformhäuser, ist aber keine zwingende Voraussetzung.
Vgl. hierzu auch Belz 1998, S. 14.
Telefonisches Kurzinterview mit Karin Knauer von Bio Suisse vom 24. Februar 1999.
Zum Zusammenhang zwischen Einkaufsort und eingekauften Lebensmitteln vgl. Wölfing et al. 1998, S. 45 ff.
Zur «ökologischen Zeitfalle» vgl. Dyllick/Belz/Schneidewind 1997, S. 146 f.
Belz schätzt, dass Mitte der 80er Jahre 200–300 Bio-Bauern einen Umsatz von max. 20–30 Mio. Sfr. erzielten, was weniger als 0.1% des Schweizerischen Lebensmittelmarktes entspricht. Vgl. Belz 1998, S.16.
Vgl. Schweizerischer Bundesrat 1992, S. 2 f.
Was auf die negativen Erfahrungen von 1978 sowie den Erfolg des M-Sano-Programmes zurück zu führen ist.
Zum Balanced-Marketing vgl. Kap. 2.5.3.
Der Umsatz von Coop Naturaplan stieg von 21 Mio. Sfr. (1993) auf 51 Mio. (1994), 95 Mio. (1995), 156 Mio. (1996), 232 Mio. (1997) auf 350 Mio. Sfr. (1998). Vgl. Coop 1998, S. 9 sowie Coop 1999, S. 8.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 29. 1998 bestätigen 72% der befragten Konsumenten, das Naturaplan-Label von Coop zu kennen. 9% der Befragten gaben an, wegen des Naturaplans häufiger in Coop-Verkaufsstellen einzukaufen. Vgl. Coop 1999, S. 10.
Vgl. Belz/Villiger 1997, S. 27.
Der Gatekeeper-Ansatz weist auf die strukturelle Regulierungsposition des Handels hin, während der Diffusionsansatz seinen Fokus auf die Beeinflussungsprozesse und das Aktionspotential des Handels legt. Vgl. zum Handel als ökologischer Diffusionsagent Hansen/Kull 1996, S. 92 f.
Vgl. hierzu Kap. 2.5.3.
Weil die Prognose aufgrund der Komplexität der Wirklichkeit nicht nur schwierig, sondern etwas grundsätzlich unmögliches ist, empfiehlt Lutz, die Prognose als Methode der Auseinandersetzung mit der Zukunft durch die Szenariotechnik abzulösen. Vgl. Lutz 1997, S. 35.
Die Kosten für den Konsumenten im Zusammenhang mit dem Kauf eines Produktes setzen sich aus dem Produktpreis und den Transaktionskosten zusammen.
Zum preispolitischen Spielraum bei Bio-Produkten vgl. Kap. 3.5.3.
Vgl. zum Anreizdilemma Kaas 1992, S. 475 ff.
Vgl. bspw. Meier-Ploeger 1996, S. 25.
Als wichtigste Gründe für den Nichtkauf von Bio-Lebensrnitteln geben «Nichtkäufer» in einer Umfrage in Deutschland neben der schlechten Erhältlichkeit den Mangel an Informationen über die Produkte und deren Herstellung an. Erst an dritter Stelle wird der hohe Preis genannt. Vgl. Jung 1998, S. 114 f.
Diese Idee geht auf einen mündlichen Beitrag von Thomas Dyllick 1998 anlässlich einer ÖMAS-Sitzung zurück.
Oder: «Häufig ist die Prophezeiung die Hauptursache für das prophezeite Ereignis.» Watzlawick 1981, S.91.
Vgl. stellvertretend Loeb im Brückenbauer 1997, S. 35.
Vgl. Belz 1997, S. 20.
Diese «optimale Bio-Aufpreisschwelle» dürfte vielmehr im Bereich von 10–30% liegen.
Vgl. hierzu Kap. 3.4.1.
Redistributionskanälen kommt bei Lebensmitteln eine geringe Bedeutung zu.
Vgl. zur ökologischen Beurteilung des Bedürfnisfeldes Ernährung Jungbluth 1998. Zum Postulat des Verbotes der Problemverschiebung vgl. Minsch et al. 1996, S. 33 f.
Watzlawick 1981, S. 108.
Zum Unternehmen als strukturpolitischer Akteur vgl. Schneidewind 1998.
Vgl. Widmer 1993, S. 2.
Bänsch 1990, S.373.
Ende der 90er Jahren zeichnet sich eine von der Anbauweise her vorgegebene Qualitätsdifferenzierung innerhalb der Produktkategorien ab. So unterscheidet sich das Bio-Programm (Topaz, Florina, Resi, Rewena, Retina) vom IP-Programm (Golden Delicious, Idared, Maigold, Jonagold, Gala, Boskoop, Grafensteiner, Glockenapfel und Elstar) aufgrund der mangelnden Resistenz von Bio-Obst noch beträchtlich. Möglicherweise vermischen sich diese Sorten mit den Forschungsfortschritten zunehmend, so dass neben einer Integration in die Grossverteilerregale mit der Zeit auch eine Integration biologischer Erzeugnisse in die herkömmlichen Produktkategorien zu erwarten ist.
1999 umfasst das Coop Naturaplan-Programm bereits über 300 Produkte. Vgl. Coop 1999, S. 8.
Zur Mehrkostenminimierung,-kommunikation und-differenzierung vgl. auch Bänsch/Seydel 1998, S. 245 ff.
Vgl. Bänsch 1990, S.364f.
Verschiedene Studien stimmen in dem Punkt überein, dass der höhere Preis für ökologische Produkte ein wesentlicher Nichtkaufsgrund ist. Vgl. hierzu bspw. Bänsch 1990, S. 364. In der Schweiz zeigt sich in den 90er Jahren jedoch, dass der Preis gerade im Konsum von Lebensmittelprodukten seine dominante Stellung zunehmend verliert. Vgl. hierzu bspw. Hochreutener 1997, S. 14 oder GfS 1996, S. 4.
Das Ausschöpfen von Preissenkungspotentialen bei biologischen Produkten gewinnt zudem an Bedeutung, weil die Preise konventioneller Lebensmittel als Folge der Liberalisierungstendenzen in den nächsten zehn Jahren deutlich fallen dürften und sich damit die Preisrelation zuungunsten des Bio-Segmentes verschieben könnte.
Vgl. Rouhani 1998.
Vgl. Rouhani 1998.
Vgl. Bänsch 1990, S. 368.
Jung konnte in seiner Studie eine Beziehung zwischen der Kaufintensität biologischer Lebensrnittel und dem Wissen über ökologische Zusammenhänge nachweisen. Öko-Käufer weisen über einen bedeutend höheren Wissensstand über ökologische Zusammenhänge auf als Nichtkäufer biologischer Produkte. Dies verweist auf die Bedeutung der Wissensvermittlung um ökologische Zusammenhänge sowie bestehende Wissensdefizite bei den Nichtkäufern. Vgl. Jung 1998, S. 121 f.
Zur Werbung für ökologische Produkte sowie damit verbundenen Glaubwürdigkeitsproblemen vgl. Hüser/Mühlenkamp 1992, S. 149 ff. sowie Hüser 1996, S. 172 ff.
Vgl. Jung 1998, S. 100.
Hüser/Mühlenkamp 1992, S. 155.
Vgl. Bänsch 1990, S. 370.
Vgl. stellvertretend Bänsch 1990, S. 370. Zu allfälligen Reaktanzeffekten vgl. Bänsch/Seydel 1998, S. 249.
Vgl. Tanner et al. 1998, S. 61.
Vgl. Klement 1998, S. 39 f. sowie http://www.naturaplan.coop.ch
Vgl. Hüser 1993, S. 277.
Wenn auch bei pflanzlichen Produkten inzwischen zahlreichen Konsumenten die Unterschiede zwischen der biologischen Anbauweise und der Integrierten Produktion bewusst sind, fällt es dennoch vielen bereits schwer, die Handelsprogramme M-Bio und M-Sano von Migros auseinanderzuhalten. Nimmt man die verschiedenen Standards bei tierischen Erzeugnissen hinzu (bspw. «Freilandhaltung», «besonders tierfreundliche Stallhaltungssysteme», «Bio-Box», «Bodenhaltung» etc.), wird die Situation für den Konsumenten unübersichtlich und verwirrend.
Das Glaubwürdigkeits-und das Transparenzproblem konstituieren das Informationsdilemma nach Kaas. Vgl. Kaas 1992, S. 473 ff. oder Kaas 1994, S. 99 ff.
Aus diesem Anspruchskatalog eröffnet sich den Labelinhabern eine Optimierungsaufgabe. Denn zum einen ist das Anspruchsniveau der Labelvergabe hoch anzusetzen (Glaubwürdigkeits-, Differenzierungsaspekt). Zum anderen behindert ein zu hohes Anspruchsniveau die Ausbreitung des Labels (ökonomische Interessen, Bekanntheitsgrad).
Vgl. bspw. Bänsch/Seydel 1998, S. 252 ff.
Vgl. Hüser 1996, S. 173.
Vgl. Müller 1999, S. 5.
Vgl. Dyllick 1999, S. 8.
Vgl. Dyllick/Belz/Schneidewind 1997, S. 152.
Vgl. hierzu Dyllick 1999, S. 8 f.
Eine explorative Studie zeigte den Handlungsbedarf im Bereich Verkaufspersonalschulung bei Schweizer Anbietern auf. Vgl. Belz 1997.
Klement 1998, S. 43. Zur gezielten Versorgung mit Informationen (Direktmarketing) liessen sich ebenfalls neue Technologien wie das Scanner-Terminal an den Kassen nutzen. Klement schlägt in diesem Zusammenhang ein «Öko-Scanner-Terminal» vor, welcher dem Kunden auf Basis des Produktestrichcodes ausführliche Hintergrundinformationen liefert. Vgl. Klement 1998, S. 43.
Vgl. http://www.alnatura.deoderau.chhttp://www.oneworld.de/ecoshop/nahrung.htm
Vgl. Bänsch 1990, S. 375.
Zum Unternehmen als strukturpolitischer Akteur vgl. Schneidewind 1998.
Vgl. Villiger 1998, S. 45. Zur Marktentwicklungsstrategie vgl. Dyllick/Belz/Schneidewind 1997, S. 155 ff.
Vgl. Umweltschutzamt 1998.
Vgl. zu einem Überblick Jung 1998, S. 18.
Vgl. Dyllick/Belz/Schneidewind 1997, S. 141.
Zur unterschiedlichen ökologischen Betroffenheit von Unternehmen in der Schweizer Lebensmittelbranche vgl. Dyllick/Belz 1994. Zu Auswirkungen von Umweltmanagementsystemen nach EMAS und ISO 14001 in Unternehmen vgl. Hamschmidt 1998.
Diese Metapher geht auf einen mündlichen Beitrag von Wüstenhagen 1998 zurück.
Diesem Umstand wurde in Kap. 3.5 Rechnung getragen, indem mit Hilfe der Szenariotechnik eine Bandbreite möglicher Entwicklungspfade aufgespannt wurde.
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Villiger, A., Wüstenhagen, R., Meyer, A. (2000). Jenseits der Öko-Nische in der Lebensmittelbranche. In: Jenseits der Öko-Nische. Schwerpunktprogramm Umwelt / Programme Prioritaire Environnement / Priority Programme Environment. Birkhäuser, Basel. https://doi.org/10.1007/978-3-0348-8421-1_3
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