figure 1

Mittels einer Befragung wurden Herausforderungen erhoben, mit denen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter täglich rund um das Thema Ernährung konfrontiert sind. Es ging hervor, dass das Thema Ernährung nicht nur in der Versorgung von Patientinnen und Patienten und Bewohnerinnen und Bewohnern, sondern auch privat für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen erkennbaren Schwerpunkt darstellt. Aus diesem Grund wurden fünf multiprofessionelle Arbeitsgruppen gegründet, um die verschiedenen Themen zielgerichtet bearbeiten zu können.

Die Arbeitsgruppe Sensibilisierung und Bewusstsein befasste sich mit der Speisenanrichtung, dem Platzieren von Tischgedeck und der richtigen Speisenverabreichung. Rituale, Ernährungsbiographie, Zahnstatus sowie der Einfluss der basalen Stimulation beim Essen und Trinken waren weitere Schwerpunkte der Fokusgruppe. Zur Veranschaulichung der richtigen Präsentation der Speisen und Getränke wurden Kurzvideos für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstellt.

Die zweite Arbeitsgruppe beschäftigte sich mit den Angeboten und Inhalten von Mitarbeiterschulungen zum Thema Ernährung. Als Ergebnis wurden die bereits bestehenden Schulungsangebote zu einem 2-Tage-Workshop gebündelt, welcher künftig zweimal jährlich intern angeboten wird. Die Fortbildung wird multiprofessionell mit Beiträgen von Pflegenden, Therapeutinnen und Therapeuten, Ärztinnen und Ärzten und der Diätologie gestaltet.

Die Fokusgruppe Qualität, Struktur und Prozesse befasste sich mit Problempunkten, die nicht nur für die Teammitglieder, sondern auch für die Gesellschaft eine wichtige Bedeutung haben: Es gilt, Lebensmittelabfälle zu minimieren, Kunststoff-Einmalgebinde zu reduzieren, die Logistikprozesse zu verbessern und die Speisenqualität zu heben.

Das Thema Mitarbeitergesundheit und -ernährung wurde in der vierten Arbeitsgruppe bearbeitet. Aus den Ergebnissen der Mitarbeiterbefragung konnten unterschiedlichste Ideen gesammelt werden, wie die Speisenversorgung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter optimiert werden kann. Die Vorschläge reichten von der Errichtung gesunder Snackautomaten bis hin zu externen Speiseangeboten und Workshops zum Thema Ernährung.

Die Fokusgruppe Ernährungsmedizin setzte sich zum Ziel, Ernährung neben Medizin, Pflege und Therapie zu einer der drei Säulen der Altersmedizin zu machen. Das Team fokussierte sich im ersten Schritt auf die Erarbeitung von multiprofessionellen ernährungsmedizinischen Empfehlungen. Diese sollen nicht nur die Versorgungsqualität der Patientenbetreuung weiter anheben, sondern auch das therapeutische Outcome optimieren. Da die richtige Ernährung besonders im Alter zur Rekonvaleszenz und Gesunderhaltung beiträgt, gestaltet die Fokusgruppe in weiterer Folge die Rahmenbedingungen für eine altersgerechte und gesundheitsfördernde Speisenversorgung mit.

figure 2

Foto: © GGZ

Als Highlight wurde vor Kurzem eine 24-Stunden Snack-Lounge für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Gries eröffnet, welche nicht nur zum kulinarischen Genuss einlädt, sondern auch als „Point of Communication“ genutzt werden soll. Die feierliche Eröffnung stellt gleichzeitig das offizielle Projektende dar, das Thema Ernährung wird in den GGZ jedoch auch weiterhin durch umfangreiche Initiativen weiterverfolgt.

figure 3

Franz Scheucher, MAS

Foto: © Foto Furgler