Laut GOLD-Richtlinien ist bei COPD neben der Symptomkontrolle auch die Reduktion des Sterberisikos ein Therapieziel.

Die COPD geht mit hoher Sterblichkeit einher, wobei die Todesursache nicht immer die Lungenerkrankung, sondern oft auch ein Malignom oder eine kardiovaskuläre Komplikation ist. Dies erklärte Prof. Michael Dreher, Direktor der Klinik für Pneumologie und Internistische Intensivmedizin Aachen. Trotz der hohen Mortalität wird die COPD oft nicht diagnostiziert oder nicht leitliniengerecht behandelt. In einer Studie habe kürzlich gezeigt werden können, dass 43 % der COPD-Patientinnen und -Patienten im Jahr vor ihrem Tod keine Erhaltungstherapie für COPD erhielten, berichtete Dreher.

Akute Exazerbationen sind Treiber des Lungenfunktionsverlusts und der Sterblichkeit. Beste Prädiktoren sind vorherige Exazerbationen. Diese erhöhen auch das kardiovaskuläre Risiko: Eine mittelschwere Exazerbation erhöht das Herzrisiko für einen Monat, eine schwere für ein Jahr, so Dreher. Wenn COPD-Erkrankte nach einer Exazerbation erneut mit Dyspnoe in die Praxis kämen, müsse auch an eine kardiale Ursache gedacht werden.

In den GOLD(Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease)-Leitlinien 2024 wird eine Tripletherapie mit lang wirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) und Anticholinergika (LAMA) sowie inhalativen Kortikosteroiden (ICS) empfohlen, wenn ein(e) Betroffene(r) mehr als zwei mittelschwere Exazerbationen oder mehr als eine schwere Exazerbation hatte, die zu einem Krankenhausaufenthalt führte, und die Zahl der Eosinophilen (EOS) im Blut ≥ 300 EOS/µl beträgt [1]. Die Ergebnisse der Studien IMPACT [2] und ETHOS [3] zeigten eine Überlegenheit der Tripletherapie gegenüber einer dualen Bronchodilatation bezüglich Risikosenkung für akute Exazerbationen und auch für die Mortalität.

Eine Post-hoc-Analyse der ETHOS-Studie ergab eine 52-Wochensterblichkeit von 2,6 % unter LABA/LAMA sowie 1,4 % unter Tripletherapie, wobei v. a. kardiovaskuläre Todesursachen (1,4 % und 0,5 %) verhindert wurden [4]. Die Number Needed to Treat, um einen Todesfall zu verhindern, lag bei 80 pro Jahr. In der Studie wurde die Fixkombi Budesonid/Glycopyrronium/Formoterol (Trixeo Aerosphere®) eingesetzt [4].

Quelle: Pressegespräch „Wie Patient:innen mit Asthma und COPD in der Praxis versorgt werden (sollten)“, Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP) 21.3.2024, Mannheim (Veranstalter: AstraZeneca); [1] https://go.sn.pub/ugrquk; [2] Lipson DA et al. N Engl J Med. 2018;378:1671-80; [2] Rabe KF et al. N Engl J Med. 2020;383:35-48; [3] Martinez FJ et al. Am J Respir Crit Care Med. 2021;203:553-64