Brennstoffzellen könnten in der Mobilität und im Wärmemarkt eine wichtige Rolle spielen. Tun sie aber nicht, jedenfalls nicht hierzulande. Trotz üppiger Förderprogramme wurden in den vergangenen Jahren gerade einmal gut 2.000 der Wärmespender in deutschen Häusern installiert. Bei der Mobilität sieht es nicht besser aus: Rund 100 Tankstellen stehen gerade einmal 1.500 Fahrzeugen zur Verfügung - eine Nische in der Nische.
Denn der deutsche Weg ist längst nicht mehr der des Technologieführers. In anderen Ländern werden Brennstoffzellen weniger stiefmütterlich behandelt. Und genau das gilt es wissenschaftlich zu erforschen. Ein Fraunhofer-Projekt versucht nun, weltweit alle Daten und Trends zum Thema zu erfassen und zu aktualisieren.
Im Projekt "H2GO" hat das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) eine Innovationsanalyse zu Brennstoffzellen durchgeführt. Die Analyse umfasst Erkenntnisse zur Technologieentwicklung, Marktdurchdringung, Marktentstehung und Produktionskapazitäten. Sie bildet gemeinsam mit Untersuchungen zur Elektrolyse ein umfassendes Roadmapping der Wasserstofftechnologien.
Die Metaanalyse im Projekt zeigt eine breite Palette von Markterwartungen: Prognosen reichen von 10 bis 41 % jährlichem Wachstum, wobei die Mehrheit der Studien von einem mittleren Wachstum zwischen 15 und 30 % ausgeht. Für 2030 werden Umsätze zwischen knapp 2 und 87 Mrd. US-Dollar prognostiziert. Diese Spannbreite ist der Unsicherheit bei der Entstehung neuer Märkte geschuldet, zudem verstärkt durch die dynamische Natur der Energiewende, bei der verschiedene technische Alternativen um die Ablösung fossiler Brennstoffe konkurrieren.
In den Anfangsstadien von Innovationen ist staatliche Förderung ein entscheidender Antrieb für die Entwicklung neuer Technologien. In Deutschland hat gezielte Unterstützung zur Etablierung eines umfassenden Forschungsnetzwerks für Brennstoffzellen geführt, bei dem die Industrie stark beteiligt ist. Über 500 Unternehmen, darunter 270 KMUs, haben bisher an relevanten Förderprojekten mitgewirkt. Diese Projekte sind oft eng mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft verknüpft.
Weitere Informationen: www.forschungsnetzwerke-energie.de