Zahlreiche Grunderkrankungen können das Risiko für Herpes zoster oder auch eine postherpetische Neuralgie erhöhen. Das gilt auch bei Patienten mit Depression.

Einen engen Zusammenhang zwischen chronischen Grunderkrankungen und Herpes zoster (HZ) zeigt die Auswertung einer retrospektiven Kohortenstudie. Darin wurden etwa neun Millionen anonymisierte GKV-Abrechnungsdaten aus den Jahren 2007-2018 ausgewertet. Wer unter bestimmten Grunderkrankungen leidet, hat demnach gleichzeitig ein um 30% höheres Erkrankungsrisiko für einen HZ als ohne eine Grunderkrankung. Dieser Zusammenhang sei gut belegt, selbst für die Depression, erläuterte Prof. Christiane Hermann, Gießen. Eine Depression erhöht zudem auch das Risiko einer postherpetischen Neuralgie. Diese Assoziation zwischen Depression und HZ findet sich vor allem in den jüngeren Altersklassen zwischen 18 und 49 Jahren. Hier müsse man die Impfempfehlungen überdenken, regte Hartmann an, die derzeit vor allem die älteren Patientinnen und Patienten im Blick haben. Als mögliche Erklärung für die Assoziation verwies Hermann auf erhöhte Entzündungswerte sowie veränderte Immunaktivitäten, wie etwa eine reduzierte T-Zellaktivierung, wie sie mit einer Depression einhergehen.

Prophylaxe statt Erkrankung: Impfen bei Patienten mit Grunderkrankungen. DGIM Wiesbaden, 14. April 2024, Vortrag „Mentale Gesundheit als eigener Risikofaktor bei HZ“, Veranstalter: GSK; Literaturliste beim Verlag