Das seit 2018 jährliche Update der S3-Leitlinie Colitis ulcerosa steht als Konsultationsfassung zur Verfügung. Eingearbeitet worden sind in erster Linie die Daten zu zwei neuen Wirkstoffen.

Die Informationen zu den neuen Wirkstoffen Upadacitinib und Mirikizumab für Patientinnen und Patienten mit Colitis ulcerosa waren zum Zeitpunkt der Verabschiedung der bislang noch gültigen Leitlinienfassung im Mai 2022 noch nicht verfügbar. Nun steht die Konsultationsfassung der aktualisierten Colitis-ulcerosa-Leitlinie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) zur Verfügung.

Upadacitinib (Rinvoq®) ist ein Januskinase(JAK)-Inhibitor, der im Sommer 2022 die EU-weite Zulassung zur Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa erhalten hatte. Das Medikament kann bei Patienten angewendet werden, die auf eine konventionelle Therapie oder auf ein Biologikum unzureichend ansprechen, nicht mehr darauf ansprechen oder diese nicht vertragen.

JAK-Inhibitoren sollen nach wie vor nur angewendet werden, wenn keine geeigneten Behandlungsalternativen zur Verfügung stehen.

Zentrale Rolle bei Entzündungen

Mirikizumab (Omvoh®) ist einer der ersten Interleukin(IL)-23p19-Inhibitoren, seit Sommer 2023 zugelassen in der EU zur Behandlung bei mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa, wenn Patienten auf konventionelle oder biologische Therapien unzureichend oder nicht mehr ansprechen oder Unverträglichkeiten aufweisen.

Die DGVS hat Anfang November eine Stellungnahme zur Nutzenbewertung der Substanz beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) abgegeben. Darin wird auf die zentrale pathophysiologische Rolle von IL-23 im Entzündungsgeschehen hingewiesen sowie auf den potenziellen Vorteil der spezifischen Bindung an die p19-Untereinheit. Daraus könnte sich ein im Vergleich zu Ustekinumab (IL-12/23-Inhibitor) besseres Sicherheitsprofil ergeben.

www.aerztezeitung.de