In der Abklärung von Hämaturie ist das Zystoskop das Standardwerkzeug für die Suche nach Malignomen.

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Verdacht auf Harnblasenkrebs? Die Zystoskopie ist Standard in der Primärdiagnostik.

Zur Abklärung eines Verdachts auf Blasenkrebs empfehlen Leitlinien die Zystoskopie als Standardverfahren der Primärdiagnostik. Doch wie genau ist die Untersuchung? Dem sind Devlies et al., Uniklinik Löwen, in einer systematischen Übersicht auf den Grund gegangen.

Insgesamt neun Studien erfüllten das Kriterium der Prospektivität. Beteiligt waren über 6.000 Hämaturie-Betroffene. In sieben Studien wurde die Zystoskopie mit bildgebenden Verfahren wie Sonografie, CT und MRT verglichen, in einer davon zusammen mit einem Urintest auf DNA. Die übrigen beiden Studien widmeten sich dem Vergleich der Weißlichtzystoskopie mit Narrow Band Imaging (NBI) bzw. der Blasenfüllung mit Wasser verglichen mit Luft, wobei NBI bei Personen mit bekanntem nicht muskelinvasivem Krebs sensitiver war als Weißlicht und die Luftfüllung Vorteile bei einer aktiven Hämaturie hatte.

Überlegene Weißlicht-Zystoskopie

Die Weißlicht-Zystoskopie war in der Diagnostik von Blasenkrebs allen Verfahren der Bildgebung überlegen. Ihre Sensitivität erreichte 87-100%, die Spezifität lag bei 64-100%, der positive Vorhersagewert betrug 79-98% und der negative prädiktive Wert 98-100%. Die diagnostische Referenz war jeweils die Histologie.

"Die Genauigkeit der Zystoskopie in der Detektion von Blasenkrebs im Zusammenhang mit Hämaturie ist nicht ausgiebig untersucht worden, was zu widersprüchlichen Daten hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit geführt hat", schreiben Devlies et al. Wenige Studien hätten die diagnostischen Fähigkeiten der Zystoskopie prospektiv mit Verfahren der Bildgebung verglichen. Dort habe sich die hohe Präzision der Zystoskopie bestätigt, die den diagnostischen Wert jeder anderen Bildgebung übertroffen habe.

Devlies W et al. Eur Urol Focus 2023