Nicht nur ungesunde Ernährung und Passivrauchen, auch der falsche Wohnort gehen einer Studie zufolge mit einem erhöhten Risiko für ischämische Schlaganfälle einher.

Fragestellung: Welche Lebensstilfaktoren sind mit einem gesteigerten oder reduzierten Risiko für einen ischämischen Schlaganfall assoziiert?

Methode: Für die Fall-Kontroll-Studie wurden 113 libanesische Personen mit ischämischem Schlaganfall und 451 passende Kontrollpersonen aus libanesischen Kliniken ohne Schlaganfall zu ihrem Lebensstil befragt.

Ergebnisse: Im Umkreis von 100 Metern um einen Stromgenerator oder eine viel befahrene Straße zu leben sowie verheiratet zu sein, ging jeweils mit einem um das Dreieinhalbfache erhöhten Schlaganfallrisiko einher. Letzteres erklären sich die Studienautoren auch damit, dass sich unglückliche Ehen im Libanon schwieriger auflösen lassen. Passivrauchen schien das Schlaganfallrisiko um das Zweieinhalbfache, Wasserpfeifenabhängigkeit um 20% zu steigern. Bei orthorektischen Tendenzen war es um 12% und bei einer ungesünderen Ernährung um 4% erhöht. Das konsequente Einhalten einer mediterranen Ernährung schien das Schlaganfallrisiko dagegen um etwa 30% zu senken. Ein hohes verglichen mit einem niedrigen Bildungsniveau war mit einem um 76% reduzierten Risiko assoziiert. Vorerkrankungen wie Vorhofflimmern, Diabetes und Bluthochdruck korrelierten jeweils mit einem um das zweieinhalb- bis dreifach gesteigerten Schlaganfallrisiko, bei Herzerkrankungen war es um mehr als das Sechsfache erhöht.

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Klinische Bedeutung: Die Studie legt nahe, dass das Verbessern von Ernährungsgewohnheiten und weitere Veränderungen des Lebensstils wichtige Methoden zur Schlaganfallprävention sein können.

Besonderheiten: Die Daten zum Lebensstil basieren auf Eigenangaben der Teilnehmenden.

Maalouf E, Hallit S, Salameh P et al. Eating Behaviors, Lifestyle, and Ischemic Stroke: A Lebanese Case-Control Study. Int J Environ Res Public Health 2023, 20(2):1487; doi: 10.3390/ijerph20021487