Laut RKI werden 1.500 Fälle der Legionärskrankheit (LK) pro Jahr gemeldet; die Dunkelziffer ist mit bis zu 30.000 Fällen vermutlich deutlich höher. Gefährdet sind primär ältere, komorbide Menschen. Meist werden Legionellen-Infekte im Sommer oder Herbst beobachtet. Vermutet wird, dass in den Sommermonaten eine erhöhte Basistemperatur beim Kaltwasser das Legionellenwachstum fördert. Eine weitere Erwärmung in den Sommermonaten könnte daher das Infektionsrisiko steigern. Allerdings ist die Legionellenkonzentration allein nicht entscheidend, wichtig sind auch bestimmte Virulenzfaktoren.
Studien legen zudem nahe, dass Legionellenausbrüche vermehrt bei feuchtwarmen Wetterlagen auftreten. Der Klimawandel könnte die Inzidenz von LK weiter erhöhen - auf welche Weise, ist jedoch noch unklar. Das RKI rät daher zu mehr Forschung. Ein Tipp ist immerhin jetzt schon hilfreich: Bei erhöhtem Risiko das Wasser vor Gebrauch kurz laufen lassen, um die Erreger aus der Leitung zu spülen.
Dupke S et al. Journal of Health Monitoring 2023