Eisenmangel geht bei Herzkranken mit einer schlechteren Prognose einher. Nun gibt es Hinweise, dass Eisenmangel auch bei gesunden Menschen mit kardiovaskulären Risiken assoziiert sein könnte.

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Ein Team um Dr. Benedikt Schrage, Hamburg, untersuchte, ob in der allgemeinen Bevölkerung Zusammenhänge zwischen Eisenmangel und der kardiovaskulären Prognose bestehen []. Es nahmen mehr als 12.000 Personen teil, diese waren im Schnitt 59 Jahre alt. Zu Studienbeginn wurden kardiovaskuläre Risikofaktoren wie Raucherstatus, Adipositas, Diabetes und Cholesterinwerte ermittelt. Zudem untersuchte das Team, ob die Teilnehmenden unter absolutem (Ferritin) oder funktionellem Eisenmangel (Ferritin und Transferrin) litten. Über einen Zeitraum von gut 13 Jahren wurden Schlaganfälle, KHK und Todesfälle erfasst.

Fast zwei Drittel haben Eisenmangel

60% der Personen hatten zu Studienbeginn einen absoluten, 16% einen schweren absoluten und 64% einen funktionellen Eisenmangel. Während der Nachbeobachtungszeit starben 18% der Betroffenen, 5% aufgrund kardiovaskulärer Ursachen.

Ein funktioneller Eisenmangel ging im Vergleich zu keinem funktionellen Eisenmangel mit einem um 24% höheren KHK-Risiko, einem um 26% gesteigerten Risiko für kardiovaskuläre Mortalität und einem 12% höheren Gesamtmortalitätsrisiko einher. Absoluter Eisenmangel gegenüber keinem absoluten Eisenmangel war mit einem um 20% höheren Risiko für KHK assoziiert, aber nicht mit der Mortalität. Schwerer absoluter Eisenmangel ging mit einem um 28% höheren Risiko für Gesamtmortalität einher. Zwischen Eisenmangel und dem Auftreten von Schlaganfällen gab es keine Korrelation.

"Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass ein funktioneller Eisenmangel ein relevanter Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen ist", lautet das Fazit der Forscherinnen und Forscher.

1. ESC Heart Failure 2021; online 5. Oktober