Neben der COVID-19-Impfung dürfen andere Routineimpfungen nicht in Vergessenheit geraten. Vor allem nicht bei Immunsupprimierten.

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Routineimpfungen, wie z.B. gegen Influenza oder Pneumokokken, seien seit dem Start der COVID-19-Impfkampagne 2021 im Vergleich zum Vorjahr stark zurückgegangen, so Dr. Frühwein, München.

Bei der Pneumokokken-Impfung betrage der Rückgang sogar fast 60%. Das Risiko für eine invasive Pneumokokkenerkrankung sei während der Influenzasaison am höchsten, warnt Frühwein. In Deutschland gibt es rund 8,2 Millionen Menschen mit Immunsuppression, die ein zwei- bis dreifach erhöhtes Infektionsrisiko haben. Grundsätzlich sollten diese Patienten einen möglichst weitreichenden Schutz durch Impfungen erhalten, so Frühwein. Das aktuelle Problem: Durch die Belastung von Hausarztpraxen mit COVID-19-Impfungen werden andere Impfungen vernachlässigt. Gerade bei der Pneumokokken-Impfung gibt es große Defizite. Nur rund 6% der Immunsupprimierten sind nach Frühwein gegen Pneumokokken geimpft. In der Altersgruppe ab 16 Jahre haben die empfohlene Impfung mit der 13- valenten Konjugat-Vakzine (Prevenar 13®) und dem 23-valenten Polysaccharid-Impfstoff (PPSV23) nur rund 4% erhalten. "Jeder Patientenkontakt sollte zur Prüfung des Impfstatus genutzt werden", rät Frühwein.

"Indikationsimpfungen bei Immunsuppression: Risikopatienten brauchen mehr Schutz als (nur) vor COVID-19", 20. Oktober 2021, mit freundlicher Unterstützung der Pfizer Deutschland GmbH, Berlin; Bericht: Roland Fath