Die antientzündliche Therapiekomponente soll bei Asthma von Anfang an dazugehören, da sie sich für erwachsene Patienten günstig auswirkt.

In der Therapie bei Asthma setzen Pneumologen jetzt verstärkt auf den frühen Einsatz von inhalativen Kortikoiden (ICS). Bereits 2019 hatte die Global Initiative for Asthma (GINA) ihre Empfehlungen dahingehend geändert. Inzwischen wurden auch die deutsche AWMF-Leitlinie sowie die Nationale Versorgungs-Leitlinie (NVL) aktualisiert.

"Das gibt verordnenden Ärzten Sicherheit", sagte Prof. Roland Buhl, Mainz. Gerade wenn es um die Rezeptierung der viel diskutierten Fixkombinationen aus ICS und Formoterol geht - auch wenn noch immer die Zulassungen für die ersten beiden Therapiestufen ausstehen. Die antientzündliche Therapiekomponente soll von Anfang an dazugehören, da es als erwiesen gilt, dass sich das für die erwachsenen Patienten langfristig günstig auswirkt. Denn auch leichtes Asthma geht mit einem substanziellen Risiko für schwere Anfälle einher.

Wird bei leichtem Asthma auf Stufe 1 eine ICS/Formoterol-Fixkombi zur Bedarfstherapie eingesetzt, ist die antientzündliche Komponente automatisch mit dabei. Im Addendum zur AWMF-Leitlinie wird sie Erwachsenen als gleichwertige Alternative zum kurzwirksamen Betamimetikum (SABA) in den Therapiestufen 1 und 2 empfohlen. Die Unterscheidung zwischen Stufe 1 und Stufe 2 sei arbiträr, so Buhl. Soll heißen: Die meisten Patienten werden anfangs intuitiv auf die bedarfsorientierte Therapie setzen. Wenn aber pro Jahr mehr als zwei Inhalatoren für die Bedarfstherapie benötigt werden (ein Inhalator enthält 100 bis 120 Dosen), ist es Zeit, über eine Dauertherapie zu reden. "Dann wäre es besser, dasselbe Produkt zur Dauertherapie zu nehmen, zunächst einmal täglich, z.B. morgens vor dem Frühstück, sowie zusätzlich bei Bedarf."