Übergewicht, Hochdruck, Diabetes: Je mehr Faktoren zusammenkommen, umso wahrscheinlicher werden erneute Thrombosen.

Ob nach einer venösen Thromboembolie (VTE) die Antikoagulation länger als drei bis sechs Monate fortgesetzt werden soll, richtet sich nach dem Risiko für Rezidive und Blutungen. Von einem erhöhten Rezidivrisiko ist laut Leitlinie etwa bei fortbestehendem Risikofaktor, unklarer Genese, Rezidiv-VTE, erhöhten D-Dimeren (nach Therapieende), Residualthrombus oder männlichem Geschlecht auszugehen. Ein weiterer wichtiger Risikofaktor ist einer US-Studie zufolge das metabolische Syndrom [1]. In der Studie mit mehr als 150.000 Thrombosepatienten war die Rezidivrate umso höher, je mehr Kriterien des metabolischen Syndroms erfüllt waren. Innerhalb von zwei Jahren betrug sie 7%, wenn keine der zugehörigen Störungen bestand, und 37% bei gleichzeitigem Vorliegen von Adipositas, Bluthochdruck, Hyperlipidämie und Diabetes. Diese Steigerung entsprach nach Berücksichtigung anderer Einflüsse einem auf das 2,4-fache erhöhten VTE-Risiko beim Vollbild des metabolischen Syndroms. Im Umkehrschluss heißt das, dass das Erkennen und Behandeln von Komponenten des metabolischen Syndroms dazu beitragen dürfte, das VTE-Rezidivrisiko wirksam zu reduzieren.

1. https://doi.org/10.1182/bloodadvances.2019000561