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WHO: 60% mehr Krebsfälle bis 2040
Vor einem rasanten Anstieg der weltweiten Krebsfälle um 60% in den nächsten zwei Dekaden warnt die WHO, sollte sich die derzeitige Entwicklung fortsetzen. 81% der Neuerkrankungen könnten dabei auf Länder mit geringem und mittlerem Einkommen entfallen. "Der Hauptgrund ist, dass diese Länder ihre begrenzten Ressourcen für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten und für eine bessere Versorgung von Müttern und Kindern einsetzen müssen. Sie haben weder die Ausrüstung für eine effektive Krebsprävention, noch zur Diagnostik und Behandlung", betont die WHO.
WHO News release, 4. Februar 2020
Masernschutzgesetz
Das bringt die Impfpflicht im Ausland bereits
Seit dem 1. März 2020 gilt in Deutschland eine Masernimpfpflicht. In anderen europäischen Ländern gibt es sie bereits länger - mit positiven Ergebnissen, zeigt eine US-Studie.
Forscher um Olivia Vaz von der Universität North Carolina analysierten die Impfraten und die Inzidenz von Masern und Keuchhusten für den Zeitraum von 2006 bis 2016. Sie verwendeten Daten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) aus 29 Ländern.
Von den 29 europäischen Ländern, die Teil der Studie waren, bestand in sieben eine Impfpflicht. In Ländern mit obligatorischer Impfung war die Masernimpfrate um 3,71% und die Pertussisimpfrate um 2,14% höher als in Ländern ohne Impfpflicht.
In sechs der sieben europäischen Länder mit Impfpflicht drohte eine Geldstrafe, wenn die Impfung unterlassen wurde, die Beträge lagen zwischen 150€ und 1600€. Jede Erhöhung der Geldstrafe um 500€ war mit einem Anstieg der Impfrate assoziiert, bei Masern um 0,8% und bei Pertussis um 1,1%. In Ländern mit Geldbuße bei Nichteinhalten der Impfrichtlinien waren die Inzidenzraten von Masern und Keuchhusten nicht einmal halb so hoch wie in den Ländern ohne Geldstrafe. sj
Vaz O. et al. Mandatory Vaccination in Europe. Pediatrics 2020. https://doi.org/10.1542/peds.2019-0620
Erstmals postmortale Uterusspende
Ärzte der Universität Göteborg haben zum ersten Mal den Uterus einer gestorbenen Frau transplantiert. Die Empfängerin sei fünf Tage nach dem Eingriff aus der Klinik entlassen worden, berichtet die Universität. Im Oktober soll bei ihr durch Embryo-Transfer eine Schwangerschaft eingeleitet werden. Das Ärzteteam in Göteborg hatte 2014 erstmals weltweit einer 36-Jährigen mit Uterustransplantation zu einem gesunden Kind verholfen. Damals war der Frau die Gebärmutter einer 61-jährigen Freundin verpflanzt worden.
Pressemitteilung der Universität Göteborg vom 17. Februar 2020, https://bit.ly/37DxoUb
Ernährung unter der Lupe
Fleischesser sterben früher
Vegetarier leben womöglich herzgesünder. Zumindest ist laut einer neuen Metaanalyse der Verzehr von Fleisch mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko und Sterberisiko assoziiert - egal, wie viel man davon isst.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, maximal 300 bis 600 g Fleisch pro Woche zu essen. Im Durchschnitt essen Deutsche jedoch 1,15 kg pro Woche. Die Auswirkungen eines solchen Fleischkonsums auf die Herzgesundheit werden seit langem lebhaft diskutiert. Nun haben sich U.S.-Forscher im Rahmen einer Metaanalyse mit diesem Thema beschäftigt und Daten von fast 30.000 Teilnehmern ausgewertet. Ihr Resümee: Zwei Portionen verarbeitetes oder unverarbeitetes rotes Fleisch pro Woche waren im Vergleich zu Fleischverzicht mit einem signifikant um 7 bzw. 3% erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert. Bestandteile des kombinierten Endpunkts waren koronare Herzerkrankung, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und kardiovaskuläre Todesfälle.
Auch zwei Portionen Geflügel pro Woche waren mit einem um 4% erhöhten kardiovaskulären Risiko assoziiert, verglichen mit gar keinem Geflügelverzehr. Fischkonsum hatte dagegen keine negativen Auswirkungen auf die Herzgesundheit, allerdings auch keine positiven. Der Verzehr von verarbeitetem und rotem Fleisch war zudem mit einem signifikant um 3% erhöhten Sterberisiko assoziiert. Weder Geflügel- noch Fischkonsum hingen signifikant mit der Gesamtmortalität zusammen. sj
Zhong VW et al. JAMA Intern Med. Online Februar 2020. doi:10.1001/jamainternmed.2019.6969
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Ein Blick auf die Haut lohnt sich
Körperschmuck schürte Krebsverdacht
Hyperdense Areale in den axillären Lymphknoten gelten als verdächtig für ein malignes Geschehen. Für die Einordnung der Befunde kann es manchmal hilfreich sein, einen Blick auf die Haut der Patientin zu werfen, wie Radiologen aus Brasilien in einer Fallserie schildern.
Mehr als jeder fünfte Erwachsene in Deutschland trägt ein oder mehrere Tätowierungen auf seiner Haut. Aus Fallberichten weiß man, dass der Trend zum farbigen Körperschmuck mit Konsequenzen für die bildgebende Diagnostik verbunden sein kann, etwa wenn eine Magnetresonanztomografie durchgeführt werden soll. Aber auch bei der Beurteilung von Mammografien sollte man Tatoos im Hinterkopf behalten, berichten Radiologen aus São Paulo, Brasilien in einer Fallserie.
So berichten sie unter anderem von drei Frauen, 32, 37 und 40 Jahre alt, bei denen bei einer Screening-Mammografie hyperdense Areale in den axillären Lymphknoten auffielen. Die Frauen waren beschwerdefrei und hatten keine Besonderheiten in der klinischen Vorgeschichte. Die histopathologische Untersuchung, die zum Ausschluss eines malignen Geschehens durchgeführt worden war, brachte aber Überraschendes zutage, nämlich schwarze Farbpigmente. Und tatsächlich trugen alle Frauen auf der Seite, auf der die auffälligen Lymphknoten nachgewiesen worden waren, ein großflächiges Tattoo.
Größe spielt keine Rolle
Noch außergewöhnlicher ist der Fall einer 60-jährigen Frau, die sich sechs Jahre nach der Diagnose und Therapie eines invasiven duktalen Mammakarzinoms zur Kontrolle vorstellte. Die Patientin hatte sich im Anschluss an die Diagnose einer Mastektomie unterzogen und sich für einen umgehenden Wiederaufbau der Brust mit einem Silikonimplantat entschieden.
Ein Befall der Sentinellymphknoten wurde damals ausgeschlossen und die Patientin hatte fünf Jahre lang Aromataseinhibitoren eingenommen. Die vorherigen Kontrollen waren ohne pathologischen Befund geblieben. In der aktuellen Mammografie jedoch fielen an den ipsilateralen axillären Lymphknoten kortikale hyperdense Areale auf, die als amorphe Kalzifizierung infolge einer Metastasierung interpretiert worden waren.
Doch auch dieses Mal förderte die histopathologische Untersuchung keine Tumorzellen, sondern eingelagerte Farbpig- mente als Ursache für die erhöhte Dichte der Lymphknoten zutage. Anders als die Frauen zuvor trug die Patienten keine großflächigen Bilder auf der Haut. Lediglich beim Wiederaufbau der Brust wurde mithilfe einer Tätowierung die Brustwarze im natürlichen Farbton eingefärbt.
Per Anhalter in den Lymphknoten
Die Abwanderung der Pigmente ist Folge entzündlicher Prozesse, die in der Haut ablaufen, so die Radiologen. Pigmente werden von einwandernden Makrophagen aufgenommen und gelangen so in die regionalen Lymphknoten, wo sie eine reaktive Lymphadenopathie auslösen und als röntgendichte kortikale Areale in der Bildgebung imponieren können.
Mit Blick auf die weite Verbreitung des farbigen Körperschmucks erachten es die brasilianischen Radiologen als wichtig, tattoobedingte hyperdense Areale in axillären Lymphknoten als gutartige Veränderungen zu kennen und diese von dem Erscheinungsbild maligner Prozesse unterscheiden zu können. In unklaren Fällen raten die Radiologen in ihrer Veröffentlichung aber zwingend zur histopathologischen Untersuchung.
Dr. Dagmar Kraus
Aguillar, V.L.N. et al. Breast J. Online Oktober 2019; doi.org/10.1111/tbj.13653
Achten Sie auf die mentale Verfassung Ihrer Patienten!
Krankes Herz als Suizidrisiko bestätigt
Die Suizidrate ist unter Herzkranken höher als in der Allgemeinbevölkerung. Dabei variiert das Risiko mit der Art und Dauer der Herzerkrankung.
In einer landesweiten retrospektiven Kohortenstudie haben Wissenschaftler aus Dänemark die Daten von mehr als 7,2 Millionen Menschen ausgewertet, die von 1980 bis 2016 in Dänemark gemeldet waren. Während der Studienperiode von 37 Jahren ereigneten sich insgesamt 35.483 Suizide, bei 8.270 Suizidenten war im Vorfeld eine Herzerkrankung diagnostiziert worden. Bei Angina pectoris stieg das Suizidrisiko um 19%, bei Herzinfarkt um 28%, bei Kardiomyopathie um 41%, bei Vorhofflattern oder -flimmern um 42%, bei Herzinsuffizienz um 48% und bei ventrikulären Tachykardien um 53%. Am stärksten gefährdet waren Menschen, die einen Herzstillstand überlebt hatten. In dieser Patientengruppe war das Suizidrisiko fast fünfmal so hoch. Bei Herzinsuffizienz, Herzinfarkt, Vorhofflattern und -flimmern sowie Angina pectoris war das Risiko innerhalb der ersten sechs Monate nach der Diagnose am höchsten. Bei Herzpatienten sollte auf die mentale Verfassung geachtet werden, vor allem in der Zeit direkt nach der Diagnose, empfehlen die Forscher. dk
Petersen B et al. J Intern Med 2020; https://doi.org/10.1111/JOIM.13025
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München, Germany
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API, R. Medizin. CME 17, 6–8 (2020). https://doi.org/10.1007/s11298-020-0866-5
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