Nach Diagnose gutartiger Schilddrüsenknoten per Biopsie besteht ein erhöhtes Risiko für Schilddrüsenkrebs. Zahlen zur Risikoabschätzung liefert eine Studie mit einer Laufzeit von einem Vierteljahrhundert.
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Ärzte um Dr. Pim J. Bongers, Toronto, haben in einer Querschnittsanalyse mit Daten des Krebsregisters von Ontario die Rate an Neoplasien, die sich aus ursprünglich gutartigen Knoten entwickeln, untersucht. Darin wurden alle Schilddrüsenbiopsien einbezogen, die zwischen 1991 und 2010 gemacht worden waren. Krebsdaten wurden bis Ende 2014 erhoben, um alle über einen Zeitraum von 24 Jahren entstandenen Karzinome zu erfassen.
Risiko nach zehn Jahren bei 4,6%
Wie Bongers und seine Kollegen berichten, wurde im Studienzeitraum bei mehr als 146.000 Menschen mindestens eine Knotenbiopsie vorgenommen. Insgesamt 135.676 Bioptate waren anfangs benigne. Während des Follow-up wurde bei Patienten mit ursprünglich benignen Knoten schließlich bei 6.354 per Biopsie ein Schilddrüsenkarzinom diagnostiziert. Das entspricht 396 pro 100.000 Personenjahre. Die Ärzte errechneten daraus ein kumulatives Risiko für die Diagnose eines Schilddrüsenkarzinoms von 4,6% nach zehn Jahren und von 7,5% nach 24 Jahren. In bisherigen Untersuchungen mit einem Follow-up von weniger als zehn Jahren lag das Karzinomrisiko nach zunächst benignem Befund zwischen 0,3% und 2,4%.
Insgesamt betrachtet war die Rate von Neoplasien der Schilddrüse niedrig. Das stelle die Notwendigkeit von routinemäßigen Nachfolgebiopsien für alle Patienten infrage, so Bongers und seine Kollegen.
Literatur
Bongers PJ et al. JAMA Otolaryngology — Head & Neck Surgery 2019; doi.org/10.1001/jamaoto.2019.0386
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Leiner, P. Benigne Schilddrüsenknoten: Übergang in Karzinom selten. CME 16, 32 (2019). https://doi.org/10.1007/s11298-019-7400-7
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