Die Begrenzung der Antikoagulation auf drei Monate gilt nur für Patienten, bei denen eine venöse thromboembolie (VTE) durch einen reversiblen Risikofaktor provoziert wurde.

Für die initiale VTE-Therapie, die immer direkt nach der Diagnosestellung eingeleitet werden sollte, steht mit Apixaban (Eliquis®) eine Substanz zur Verfügung, mit der die Antikoagulation sofort begonnen werden kann, das heißt, es muss keine Heparin-Phase vorgeschaltet werden. Dies vereinfacht die Sache wesentlich und bietet auch mehr Sicherheit als bei einem Wechsel der Medikation, so Prof. Stavros Konstantinidis, Mainz.

Verlängerte Antikoagulation senkt das Rezidivrisiko

Die Antikoagulation bei VTE sollte immer über mindestens drei Monate erfolgen. Bei Vorliegen eines reversiblen Triggers, also bei einer provozierten VTE, kann sie dann in der Regel beendet werden. Doch dies gilt nicht für eine spontane VTE und für Patienten mit einer angeborenen oder erworbenen Thrombophilie. Denn bei ihnen besteht ein erhöhtes Rezidivrisiko. Kandidaten für eine verlängerte Rezidivprophylaxe sind insbesondere Patienten mit einem VTE-Rezidiv, einem Tumorleiden oder einem Antiphospholipid-Syndrom oder anderen nicht reversiblen Risikofaktoren.

Dass eine Verlängerung der Antikoagulation wirksam und sicher ist, zeigte die AMPLIFY-EXT-Studie, in der die Antikoagulation über insgesamt zwölf Monate mit einer niedrigen Apixaban-Dosis (2 x 2,5 mg) fortgeführt wurde. Dadurch konnte das Rezidivrisiko von 8,8% unter Placebo auf 1,7% unter Apixaban reduziert werden. Dies wurde nicht durch ein statistisch erhöhtes Blutungsrisiko erkauft. Die Rate an größeren Blutungen lag in der Placebo-Gruppe bei 2,7% im Vergleich zu 3,2% in der Apixaban-Gruppe.