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Schmerzmittel liegen mittlerweile auf Platz 1 der Suchtstoffe.

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Gesunde Lebensführung gilt in Deutschland längst als chic. Doch Alkohol und Tabak, auch Drogen wie Cannabis und Amphetamine, sind in der Bevölkerung nach wie vor weit verbreitet. Das legen die Ergebnisse des Epidemiologischen Suchtsurveys 2018 (ESA) des Instituts für Therapieforschung in München nahe. Eine überraschende Erkenntnis: Die Schmerzmittelabhängigkeit liegt nun knapp vor der Alkoholabhängigkeit.

Der Survey untersucht, was die Deutschen in den letzten 30 Tagen vor der Befragung an potenziell suchtauslösenden Stoffen zu sich genommen haben. Hochgerechnet hatten demnach 36,9 Millionen der 18- bis 64-Jährigen Alkohol getrunken und zwölf Millionen Zigaretten geraucht. Täglich zur Zigarette greifen knapp acht Millionen Menschen, 2,8 Millionen sogar mehr als 20 Mal am Tag. 3,7 Millionen gaben an, Cannabis geraucht zu haben, 619.000 hatten „schnelle“ Drogen wie Ecstasy, Metamphetamin und Kokain eingenommen. Auffällig war die Gebrauchsprävalenz von Schmerzmitteln. 26 Millionen Befragte hatten im Monat vor der Befragung Schmerzmittel zu sich genommen, mehrheitlich ohne ärztliche Verordnung.

7 Millionen gelten als abhängig

Aus den Daten lassen sich die gesundheitlichen Folgen des Substanzkonsums ablesen. Über alle Substanzen gerechnet, müssen demnach ausweislich der Ergebnisse sieben Millionen Menschen als abhängig eingestuft werden. Den Tabak herausgerechnet, bleiben immer noch 3,5 Millionen mit einer attestierten Abhängigkeitsstörung übrig.