Kardiorenale Patienten haben ein erhöhtes Risiko, unter einer Therapie mit Inhibitoren des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems (RAAS) eine Hyperkaliämie zu entwickeln. Durch eine effektive Kaliumsenkung gelingt es, die RAAS-Blockade in adäquater Dosis langfristig fortzuführen.

Eine Hyperkaliämie ist eine potenziell lebensbedrohliche Elektrolytstörung, die durch einen Anstieg der Serumkaliumspiegel auf > 5,0 mmol/l charakterisiert ist. Besonders häufig sind kardiorenale Patienten betroffen, die RAAS-Inhibitoren, wie ACE-Hemmer, Sartane oder Spironolacton einnehmen. Um einen Anstieg der Kaliumspiegel unter RAAS-Blockade zu vermeiden, erhalten viele Patienten keine ausreichend hohe Dosis, berichtete Prof. Vincent Brandenburg, stellvertretender Chefarzt der Klinik für Kardiologie, Nephrologie und Internistische Intensivmedizin am Rhein-Maas Klinikum Würselen. Das habe wiederum negative Auswirkungen auf das Überleben.

K+ besser im Griff

Mit dem nicht resorbierbaren und gut verträglichen Kaliumbinder Patiromer (Veltassa®) sei es möglich, die Kaliumspiegel unter einer Behandlung mit RAAS-Hemmern im Zielbereich zu halten und die protektive Therapie in optimaler Dosierung langfristig fortzuführen, berichtete Prof. Stephan von Haehling, Oberarzt am Herzzentrum der Universität Göttingen. Während der Darmpassage bindet Patiromer Kalium im Austausch gegen Kalzium. In der 28-tägigen PEARL-HF-Studie bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz senkte die zusätzliche Gabe von Patiromer zu Spironolacton den Kaliumspiegel um 0,45 mmol/l signifikant im Vergleich zu Placebo und reduzierte die Hyperkaliämierate um ein Drittel (7,3 vs. 24,5 %, p = 0,015). Bei neun von zehn Patienten gelang es, Spironolacton von initial 25 mg/d auf 50 mg/d aufzutitrieren.