Mit dem Maßnahmenpaket des Patient Blood Management (PBM) können Krankenhäuser blutbezogene Komplikationen reduzieren und Geld sparen. Die neue pbm Academy will jetzt jährlich einen Förderpreis ausschreiben, um PBM in Deutschland voranzubringen.

Das PBM umfasst über einhundert Einzelmaßnahmen, mit denen sich drei zentrale Risikofaktoren für blutbezogene Komplikationen während Krankenhausaufenthalten adressieren lassen: Anämie, Blutverlust und Transfusion.

PBM als Gesamtkonzept und auch viele Einzelmaßnahmen, etwa ein eher restriktiver Einsatz von Blutkonserven, gelten als gut evidenzbasiert. Deswegen empfiehlt die WHO schon seit 2010, dass Krankenhäuser PBM umsetzen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) haben in einem Positionspapier PBM befürwortet. Das Gutachten „footprint PBM“ des Instituts für Mikrodatenanalyse (IfMDA) in Kiel kommt zu dem Schluss, dass sich bei Patienten mit elektiver Operation durch effektives PBM pro Jahr mindestens 92 bis 115 Millionen Euro an direkten Krankheitskosten einsparen lassen.

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Trotzdem tun sich Krankenhäuser in Deutschland bisher schwer mit dem Thema. Hier setzt die von Vifor unterstützte, als unabhängige Treuhandstiftung organisierte pbm Academy an. Sie schreibt ab sofort jährlich Fördermittel in Höhe von 70.000 Euro aus, die von einer unabhängigen Jury vergeben werden. Bewerben können sich Projekte, die sich mit medizinischen Fragestellungen, mit Versorgungsqualität, mit neuen Versorgungsformen oder mit der Aufklärung über PBM beschäftigen. Die Bewerbungsfrist für die Förderpreise 2019 läuft noch bis zum 31. Oktober 2018.