Durch die konsequente Senkung des LDL-Cholesterinwerts (LDL-C) < 70 mg/dl lässt sich die Atherosklerose bei Hochrisikopatienten tatsächlich zurückbilden, wie aktuelle Studien zeigen.

Nur etwa jeder zehnte Bundesbürger mit koronarer Herzkrankheit (KHK) und Diabetes mellitus erreicht das angestrebte LDL-C-Ziel von < 70 mg/dl, bedauerte Prof. Dr. Christian Schneider, leitender Kardiologe an der PAN Klinik Köln. Dabei bestehe ein klarer Zusammenhang zwischen hohem LDL-C und kardiovaskulärer Ereignisrate. So habe ein Patient mittleren Alters mit einem LDL-C > 190 mg/dl ein vergleichbares Koronarrisiko wie ein 70-bis-90-jähriger Patient mit Werten < 130 mg/dl. Umgekehrt zeigen Daten aus einer großen Metaanalyse, dass eine LDL-C-Senkung um 1 mmol/l (= 39,5 mg/dl) die Rate schwerer koronarer Ereignisse um 22% reduziert.

Mit Kombi-Therapie zum LDL-C-Ziel

Bis zu 13% der Patienten reagieren laut Schneider allerdings nur suboptimal auf Statine, den derzeitigen Therapiestandard. Bei Nichterreichen des LDL-C-Ziels trotz maximaler zugelassener Dosis empfehlen die aktuellen europäischen Leitlinien die Kombination mit dem Cholesterinresorptionshemmer Ezetimib, bei weiterhin hohem LDL-C oder Statin-Intoleranz ggf. auch PCSK9-Hemmer. Bei Add-on von Ezetimib lässt sich der LDL-C-Wert um weitere ca. 20% senken. Studiendaten zeigen, dass sich mit Ezetimib/Simvastatin (z. B. Goltor®) nicht nur Laborwerte absenken lassen, sondern auch die Prognose verbessert wird.

Dass es bei Atherosklerose über sehr niedrige LDL-C-Werte einen Weg zurück gibt, konnten mehrere Studien mit intravaskulärem Ultraschall (IVUS) zeigen. So bildeten sich Plaquevolumina ab LDL-C-Werten von 70–80 mg/dl wieder zurück. Diese Ergebnisse bestätigen die derzeitigen strengen Therapieempfehlungen für Hochrisikopatienten, folgerte Schneider.