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Prof. Dr. med. Claus Vogelmeier Leiter der Klinik für Pneumologie, Marburg Universität Gießen/Marburg Baldingerstraße, 35043 Marburg Claus.Vogelmeier@med.uni-marburg.de

Die Global Initiative für Obstructive Lung Disease (GOLD) hat in ihren Empfehlungen zur Diagnose, Therapie und Prävention der COPD relevante Veränderungen vorgenommen (http://goldcopd.org/). Was das für die Praxis bedeutet, erklärt der Vorsitzende des GOLD Science Committee, Prof. Dr. Claus Vogelmeier von der Universität Marburg.

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Was COPD-Patienten dem Arzt an Symptomen schildern, ist für die Wahl der Therapie entscheidend.

© Alexander Raths / Fotolia

Die zweite wesentliche Neuerung ist, dass wir Eskalationsstrategien definiert haben. Bisher haben wir immer so getan, als sei der Patient therapienaiv. Oft haben die Patienten aber schon eine Therapie X, die nicht richtig funktioniert, und man will wissen, was der adäquate nächste Schritt ist. Deswegen haben wir für jede der Gruppen A bis D Algorithmen festgelegt, wie man das machen sollte. Wir sind uns bewusst, dass das zum Teil evidenzfreier Raum ist. Wir wollten uns hier aber nicht auf den Elfenbeinturm der hehren Wissenschaft zurückziehen, sondern den Ärzten etwas an die Hand geben, und haben die Schritte aus den vorhandenen Daten logisch abgeleitet.

Am wichtigsten sind uns aber die stationär behandelten Exazerbationen. Ein europäischer COPD-Audit hat kürzlich ergeben, dass 30% dieser Patienten vier Wochen nach der Entlassung mit der gleichen Konstellation wieder im Krankenhaus sind. Deswegen haben wir Kriterien für die Entlassung definiert. Und wir haben großen Wert darauf gelegt, dass die Patienten kurz nach der Entlassung erneut ambulant gesehen werden und geprüft wird, wie es ihnen geht.

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Algorithmen für die Pharmakotherapie je nach GOLD-Grad in den Gruppen A bis D.

© GOLD-Report 2017

Interview: Dr. Beate Schumacher