Bei mit Betablocker unzureichend eingestellten Patienten mit symptomatischer KHK und hoher Herzfrequenz ist mit dem If-Kanal-Hemmer Ivabradin leitliniengerecht die Besserung von Angina-Beschwerden, Belastbarkeit und Lebensqualität erreichbar.

Bei Patienten mit unter einem Betablocker symptomatischer KHK und einer Herzfrequenz ≥70/min wird gemäß ESC-Leitlinie die Kombination mit Ivabradin (Procoralan®) empfohlen, um über eine Frequenzeinstellung auf Werte zwischen <70 und ≥60/min eine optimierte Linderung der Angina-Symptomatik sowie Steigerung der Belastbarkeit und Lebensqualität zu gewährleisten, erläuterte Prof. Dr. Carsten Tschöpe, Berlin. Nach seinen Worten fußt dieser Ratschlag auf den Daten der ASSOCIATE-Studie, in der die Kombination des Betablocker mit Ivabradin gegenüber der vorherigen Betablocker-Monotherapie Angina-Beschwerden und Belastbarkeit signifikant besserte.

Mit Ivabradin kombinieren

Dr. Norbert Smetak, Kirchheim/Teck, erachtet die geforderte Hochdosierung des Betablocker nicht als die ideale Strategie: So punktete die Kombination des Betablocker mit Ivabradin im Vergleich zur Verdopplung der Betablocker-Dosis in einer Studie mit einer signifikant besseren symptomatischen Wirksamkeit. Die Überlegenheit einer solchen Kombinationsstrategie auch in der täglichen Praxis und bei trotz vorheriger PCI weiter symptomatischen KHK-Patienten unterstreicht die ADDITIONS-Studie mit 2319 bereits auf Betablocker eingestellten Teilnehmern. Unabhängig davon, ob die Patienten zuvor einer PCI unterzogen wurden (51,4 %) oder nicht, führte die Zugabe von Ivabradin nach vier Monaten zu einer signifikanten Reduktion der Herzfrequenz auf je ca. 65/min, Abnahme der Angina-Anfälle/Woche von 1,9 auf 0,5 mit PCI bzw. von 1,5 auf 0,3 ohne PCI und des Verbrauchs kurz wirksamer Nitrate von 2,7 auf 1,0 bzw. 1,8 auf 0,6 Hübe/Woche.