Plantarer Fersenschmerz ist kein seltenes Phänomen, die Prävalenzraten reichen von 3,6 bis 7,5%. Für die Wirksamkeit verschiedener Maßnahmen wie Einlagen, lokaler Kortikoidtherapien oder Stretching des M. gastrocnemius zur Verbesserung von Kontrakturen gibt es nur geringe Evidenz. Im Rahmen einer randomisierten, kontrollierten Studie haben Le Ye und Kollegen von der Universität Shanghai nun versucht, die Patienten von ihrem Fersenschmerz zu befreien, indem sie Triggerpunkte des M. gastrocnemius inaktivierten, um den Wadenmuskel zu entlasten.

PRF unter Ultraschallkontrolle

Ye und Kollegen randomisierten insgesamt 100 Probanden mit plantarem Fersenschmerz. In der einen Gruppe wurde der M. gastrocnemius mit einer ultraschallgeführten gepulsten Radiofrequenztherapie (UG-PRF) behandelt, die Probanden der Kontrollgruppe erhielten eine Scheinbehandlung. Die Beschwerden wurden anhand des Foot Health Status Questionnaire (FHSQ-Pain 0–100 Punkte) und der visuellen Analogskala (VAS-„first-step“ pain) beurteilt. Nach Lokalisation des Triggerpunkts wurden zur Lokalanästhesie 3 ml 0,5% Levobupivacain injiziert. Die PRF unter Ultraschallkontrolle erfolgte bei 42 °C für fünf Minuten einmal pro Woche über insgesamt drei Wochen. Lagen mehrere Triggerpunkte vor, wurde die Behandlung wiederholt. In der Kontrollgruppe erfolgten die gleichen Schritte, bis auf die Zufuhr der Radiofrequenzenergie.

Drei Monate nach der Behandlung zeigte sich im FHSQ-pain-Score gegenüber den Patienten mit Scheinbehandlung eine Verbesserung des Schmerzes um 20 Punkte und nach sechs Monaten um 17,9 Punkte. Dies entspricht einer Schmerzreduktion gegenüber dem Ausgangswert um 87% (vs. 46,7% in der Kontrollgruppe) nach drei Monaten und um 71,2% (vs. 34,5% in der Kontrollgruppe) nach sechs Monaten.

Allgemeine Besserung

Die Werte auf der VAS-„first-step“ pain hatten sich gegenüber der Kontrollgruppe um 26,1 mm nach drei Monaten bzw. 14,3 mm nach sechs Monaten verbessert. Dies entspricht einer Schmerzreduktion von 48,4 vs. 14,9% bzw. 39,9 vs.23,1%. Auch die Funktion des Fußes sowie die allgemeine Fußgesundheit hatten sich nach drei Monaten gegenüber der Scheinbehandlungsgruppe gebessert, ebenso die körperliche Funktionsfähigkeit. Auf der psychischen Ebene zeigten sich dagegen keine Unterschiede. Insgesamt wurden keinerlei Komplikationen beobachtet. Ye und Kollegen schließen aus den Ergebnissen der Studie, dass die Behandlung des plantaren Fersenschmerzes mit ultraschallgeführter gepulster Radiofrequenztherapie sowohl effektiv als auch sicher ist. Die Methode, so die Mediziner, reduziere den Schmerz und verbessere sowohl Fußgesundheit und -funktion als auch die Lebensqualität.

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