Eine aktuelle Analyse der Häufigkeit impfpräventabler Reise-Infektionen hat Prof. Dr. Tomas Jelinek vom Berliner Centrum für Reisemedizin (BCRM) beim DGIM-Kongress vorgestellt. Danach kommt es pro Monat Aufenthalt in den Tropen oder Subtropen bei etwa einem von 30 Reisenden zu einer Gastroenteritis durch enterotoxische E. coli (ETEC), bei einem von 100 Reisenden zu einer Influenza, bei einem von 3000 Reisenden zu Typhus (nur in Südostasien!) sowie bei einem von 8000 Reisenden zu einer Hepatitis A. Gegen ETEC-Enteritis empfiehlt Jelinek die Schluckimpfung gegen Cholera (Dukoral®). Nach Studiendaten schützt dieser Impfstoff aufgrund einer Kreuzprotektion auch gegen ETEC. „In Südostasien hat Typhus inzwischen Hepatitis A bei der Inzidenz überholt“, berichtete Jelinek weiter. Die Schutzwirkungen der parenteralen als auch der oralen Impfstoffe liegen bei 60–70%. Gute Erfahrungen hat Jelinek hier auch mit der Schutzimpfung gegen Hepatitis A plus Typhus in einer Spritze gemacht. Schließlich rät Jelinek bei Fernreisen auch zum Tollwutschutz. Reisende seien oft Erwachsene, die sonst nie zum Arzt gehen, sagte Jelinek abschließend. Bei der Gelegenheit sollte daher stets auch der Basisimpfschutz überprüft geschlossen werden.