Bei Patienten, die von einem Hund gebissen worden sind, kann sich nach der Erstversorgung die Frage stellen, ob sie einer Antibiotikaprophylaxe bedürfen. Laut Ergebnissen einer US-Studie hängt das vor allem von zwei Faktoren ab.
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Notfallmäßig zu versorgende Bisswunden stammen am häufigsten von Hunden. Solchen Wunden sagt man nach, mehr als andere zu Infektionen zu neigen. Insofern könnten jedenfalls solche Patienten von der vorbeugenden Gabe eines Antibiotikums profitieren, bei denen das Infektionsrisiko besonders hoch zu veranschlagen ist. An welchen Merkmalen solche gebissenen Risikokandidaten zu erkennen sind, haben Forscher herauszufinden versucht.
Stichartige Bisse waren gefährdet
Rund 500 Patienten, die von Hunden gebissen worden waren, hatten sich an der Untersuchung beteiligt. Die Infektionsrate der Wunden lag bei 5,2%. Es zeigte sich, dass vor allem stichartige Bisse zu Infektionen führten — also Bisswunden, die bis in die Lederhaut reichen und deren Tiefe ihre Breite übersteigt. Allerdings spielte es auch eine Rolle, wo die Bisse lokalisiert waren und ob die Wunde verschlossen wurde oder nicht. Bisse im Kopf-Hals-Bereich etwa wiesen ebenfalls eine überdurchschnittliche Infektionsrate auf (7,7%). Gleiches galt für Wunden, die genäht wurden (7,0%). In der statistischen Analyse kristallisierten sich damit zwei Faktoren heraus, die mit einer höheren Infektionsrate einhergingen: stichartiger Wundtyp und Wundverschluss. „Stichartige und während der Behandlung verschlossene Bisswunden sind hoch infektionsgefährdet“, folgern die Wissenschaftler aus ihren Ergebnissen. Bei solchen Wunden solle daher eine prophylaktische Gabe von Antibiotika erwogen werden.
Literatur
Tabaka ME et al. Emerg Med J 2015 (online first)
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rb Hundebiss: Wer braucht prophylaktisch Antibiotika?. CME 12, 17 (2015). https://doi.org/10.1007/s11298-015-1168-1
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