Ein Phytopharmakon beschleunigt die Schlagfrequenz der Zilien in den Atemwegen und steigert die Hydratation der Sekretschicht. Es erhöht somit die mukoziliäre Clearance.

Ein Hauptproblem bei Atemwegsinfektionen ist bekanntermaßen das eingedickte und infektiöse Sekret. Mit systemisch verabreichtem Myrtol® etwa in Form von GeloMyrtol® oder GeloMyrtol® forte wird dieses Sekret mobilisiert, teilt das Unternehmen Pohl-Boskamp mit. In einer aktuellen Studie konnte gezeigt werden, dass das Phytopharmakon, bestehend aus dem Destillat einer Mischung rektifizierter Öle von Eukalyptus, Süßorange, Myrte und Zitrone, die mukoziliäre Clearance (MCC) um 46% erhöht. Und zwar indem es die Schlagfrequenz der Zilien beschleunigt und die Hydratation der Sekretschicht steigert. Die Wissenschaftler haben hierzu explantierte Schleimhautzellen von Patienten, die sich einer sinonasalen Operation unterzogen hatten, als Air-Liquid-Interface (ALI)-Kulturen gezüchtet. Anschließend wurden die Zellen in verschiedenen in-vitro-Tests mit und ohne Zugabe von Myrtol® untersucht.

Hydratation des Sekrets

Eine 0,1%-ige Myrtol®-Lösung erhöhte die Frequenz um 20%. Zusätzlich nahm die Dicke der Sekretschicht auf dem respiratorischen Epithel zu. Das heißt, es kam zu einer signifikanten Hydratation des Sekrets. Die Wissenschaftler konnten zudem nachweisen, dass die vermehrte Hydratation auf der gesteigerten Sekretion von Chlorid-Ionen aus den Epithelzellen basiert. Die Ionen ziehen Wasser mit sich, sodass die dünnflüssige Sekretschicht messbar dicker wird. In Kombination mit der erhöhten Zilienschlagfrequenz ergab sich bei einer Myrtol®-Konzentration von 0,1% eine um 46% gesteigerte mukoziliäre Transportgeschwindigkeit des Sekrets. Dies war mit Hilfe fluoreszierender Polystyren-Mikrosphären festgestellt worden, die auf die apikale Oberfläche der Schleimhaut aufgetragen und unter dem Epifluoreszenz-Mikroskop beobachtet worden waren.