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Im MRT finden sich bei Patienten mit einem Bandscheibenvorfall nicht selten Mikrofrakturen der Deckplatte mit Knochenödem und Hypervaskularisation. „Da stellt sich die Frage, ob hier eine bakterielle Entzündung vorliegen könnte“, so Prof. Dr. Hans-Raimund Casser, Mainz. In einer Studie mit 61 Patienten, die wegen eines Bandscheibenvorfalls operiert wurden, konnte bei fast jedem Zweiten im bebrüteten Nukleusmaterial ein anaerober Keim nachgewiesen werden und zwar Propionebacterium acnes, welcher aus der Mundhöhle bzw. Haarfollikeln stammt. Aus dieser Studie könne man aber, so Casser, noch keine generelle Empfehlung für eine Antibiotikatherapie bei einem Bandscheibenvorfall ableiten. Eine solche sollte jedoch im Einzelfall dann diskutiert werden, wenn trotz intensiver Therapie nach 6 Monaten die Beschwerden anhalten.