Entscheidend für die Therapiewahl bei LUTS (Lower Urinary Tract Symptoms) ist der Leidensdruck der Patienten. Oft reichen bereits Basismaßnahmen aus. Phytotherapeutika sind eine geeignete medikamentöse Option.

Ein unauffälliger Tastbefund, ein normaler PSA-Wert und ein Restharnvolumen von unter 50 ml erhärten den Verdacht auf ein BPS (benignes Prostatasyndrom) oder eine Reizblase. Die Therapieentscheidung orientiert sich dabei vor allem am Leidensdruck der Patienten, sagte Dr. Berthold Hasselmann, Wiesloch. Der Mediziner setzt bei leichterer BPS-Symptomatik auf eine multifaktorielle Therapie mit Phytopharmaka. „Ein breites Krankheitsbild wie LUTS benötigt auch eine breite Therapie“, ist Hasselmann überzeugt. Als wichtigstes Phytopharmakon bei BPS nannte der Allgemeinarzt einen Spezialextrakt aus Sägepalmfrüchten und Brennnesselwurzel (PRO 160/120, Prostagutt® forte). Die Kombination aus Sabal- und Urtica-Extrakt ist sinnvoll, da sie auf unterschiedliche Weise in die Pathophysiologie des BPS eingreift und zum Teil überadditive Effekte zeigt. Neben antiandrogenen, antiöstrogenen und spasmolytischen Wirkungen wurden auch antiphlogistische und antiproliferative Eigenschaften beschrieben.