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Frage: Als Unfallchirurg liegt mir die Psyche der Patienten zwar relativ fern. Als Gutachter jedoch sehe ich eine hohe Anzahl von Unfallopfern aus Verkehrsunfällen mit persistierenden Ängsten, Phobien und emotionalem Stress. Gibt es für mich ein probates Tool (Fragebogen oder ähnliches) außer meinem Gefühl, mit dem ich diesen Punkt ohne großen Aufwand ermitteln und in die Gutachten als Hinweis für eine weitere Abklärung einfließen lassen kann?
Expertin Dr. Johanna Kunze, Chemnitz: leider ist das aus meiner Sicht nicht so einfach, bzw. die Aussagekraft von Fragebögen ohne das persönliche Gespräch nur für ein Screening valide, ersetzt aber das Gespräch nicht. Angewendet werden kann der BDI (große Verbreitung), um eine depressive Symptomatik zu erkennen. Aus meiner ganz persönlichen Sicht wäre es für ein Screening zielführender, den zu Begutachtenden folgende Fragen zu stellen: 1. War dieser in psychiatrischer oder psychologischer Betreuung vor dem Unfall (d.h. gibt es Hinweise auf eine Vorerkrankung)? Gibt es Schlafstörungen? Gibt es Suizidgedanken? Wenn eine dieser Fragen positiv beantwortet wird, würde ich ein detaillierteres Gespräch führen, bzw. einen Fachkollegen hinzubitten.
Literatur
Expertenrat Psychosomatik
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Springer-Verlag. Psychische Störungen nach Verkehrsunfällen?. CME 11, 32 (2014). https://doi.org/10.1007/s11298-014-1534-4
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