Zum Remissionserhalt wird bei Morbus Crohn eine Azathioprin-Dosierung von 2,0–2,5 mg/kg Körpergewicht empfohlen. Die Innsbrucker Gastroenterologen Prof. Dr. Robert O. Koch und Prof. Dr. Herbert Tilg aus Innsbruck empfehlen, mit 50 mg täglich zu beginnen und die Dosis pro Monat um 50 mg zu steigern, bis die Zieldosis erreicht ist. Dies sollte spätestens nach drei Monaten der Fall sein (Wien Klin Mag 2014, 17:12–21). Zu berücksichtigen ist der verzögerte Eintritt der vollen Wirkung nach erst drei bis sechs Monaten.

Nebenwirkungen treten vor allem im ersten Monat auf

Vor allem im ersten Behandlungsmonat träten bei etwa jedem fünften Patienten unerwünschte Wirkungen auf, so Koch und Tilg. Dazu gehören vor allem Übelkeit, Erbrechen und Malaise, besonders bei zu schneller Dosissteigerung. Weitere häufige Nebenwirkungen sind Leukopenie, hepatotoxische Effekte, Pankreatitis und Hautausschläge. Die Experten empfehlen im ersten Monat die Kontrolle von Blutbild, Leberwerten und Amylase wöchentlich, dann monatlich für ein Vierteljahr.

Bei guter Verträglichkeit kann dieses Monitoring alle drei Monate für die gesamte Therapiezeit erfolgen. „In etwa 15% der Fälle können die unerwünschten Wirkungen ein Umstellen der Therapie auf 6-Mercaptopurin oder sogar ein Absetzen von Azathioprin notwendig machen“, so die Ärzte. Die Erhaltungstherapie mit Azathioprin soll nicht vor Ablauf von vier bis fünf Jahren beendet werden, da ansonsten neue Crohn-Schübe wahrscheinlich sind (Z Gastroenterol 2014, 52-P04). Wird bei akutem Schub eines Morbus Crohn mit einem TNF-α-Blocker behandelt, soll dieser auch als Erhaltungstherapie weitergegeben werden.