PARADIGM-HF ist die bislang größte Studie zum klinischen Nutzen einer medikamentösen Therapie bei Herzinsuffizienz. Beteiligt waren 8436 Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz auf Basis einer erniedrigten linksventrikulären Auswurffraktion und erhöhten Spiegeln der natriuretischen Peptide BNP oder NT-proBNP.

In der Studie ist der noch namenlose Wirkstoff LCZ696 (200 mg zweimal täglich) im Vergleich mit dem ACE-Hemmer Enalapril (10 mg zweimal täglich) getestet worden. Primäres Studienziel war der Nachweis einer Reduktion von kardiovaskulärer Mortalität und Klinikeinweisungen infolge Herzinsuffizienz.

Nachdem eine Zwischenanalyse offenbart hatte, dass dieses Ziel erreicht worden war, sei die Studie auf einstimmige Empfehlung des Data Monitoring Committee (DMC) vorzeitig gestoppt worden, teilte der Studiensponsor Novartis jüngst mit. Mehr Informationen gab es nicht, konkrete Zahlen wurden nicht genannt.

Zwei Wirkprinzipien in einem Molekül

Der auch als ARNI (Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor) bezeichnete Wirkstoff LCZ696 vereinigt zwei Wirkprinzipien in einem Molekül: die Hemmung des Angiotensin-Rezeptors (durch Valsartan) und der neutralen Endopeptidase, die auch unter dem Namen Neprilysin bekannt ist (durch den Neprilysin-Hemmer LBO675). Das Enzym ist unter anderem am Abbau der natriuretischen Peptide ANP und BNP beteiligt. Die Neprilysin-Hemmung verstärkt somit das intrinsische natriuretische Peptidsystem. ANP und BNP wirken antagonistisch zum Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) und vermindern den Sympathikustonus, sie fördern Vasodilatation und Diurese und haben auch antifibrotische Eigenschaften.

Experten hoffen, dass dadurch das neurohumorale Ungleichgewicht, das infolge der Aktivierung von RAAS und sympathischem Nervensystem bei Herzinsuffizienz besteht, günstig beeinflusst wird. Die Ergebnisse sollen in Kürze beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) in Barcelona vorgestellt werden.