Hinter der Beliebtheit des Nahrungsergänzungsmittels steht die Überzeugung, Glucosamin werde als Bestandteil des Bindegewebes in den Knorpel eingebaut und sorge so für geringeren Gelenksverschleiß. Was einleuchtend klingt, muss aber noch lange nicht funktionieren: Über 24 Wochen hinweg testeten rund 100 Personen mit leichten bis mäßigen chronischen Knieschmerzen die Wirkung von oral eingenommenem Glucosamin im Rahmen einer US-Studie. Sie tranken hierfür täglich einen halben Liter Limonade mit darin gelösten 1500 mg Glucosaminhydrochlorid, eine entsprechend große Vergleichsgruppe bekam die Limo ohne Wirkstoff. Per MRT wurde die Wirkung auf den Knorpel dokumentiert und die Konzentration eines Biomarkers (CTX-II) gemessen, der mit der Arthroseprogression korreliert.

Kontrollgruppe steht besser da

Ein Unterschied zwischen Wirkstoff und Placebo war nicht festzustellen; auch die CTX-II-Ausscheidung blieb unverändert. Das Glucosamin hatte keinen strukturellen Nutzen für arthrosegeschädigte Kniegelenke. Die Kontrollgruppe war in puncto Verbesserungen sogar überlegen.