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Frage: Ich betreue einen 42-jährigen Patienten, der seit 1990 Diabetes Typ-2 hat und seit 2000 insulinpflichtig ist. Er leidet zudem an diabetischer Retinopathie, Polyneuropathie und Hypertonus. Seit vier Monaten ist er dialysepflichtig. Seit der ersten Dialyse leidet er unter persistierendem Schwitzen bei einer Temperatur unter Dialyse von 36,8°C. Nachts muss die Wäsche viermal gewechselt werden. Es besteht keine Unterzuckerung, denn der Blutzucker wird durch die Mutter geregelt (HBA1c-Wert = 6,1). Es besteht keine Hyperthyreose, keine Endokarditis und kein Tumornachweis. Als Medikamente nimmt der Patient folgende zu sich: Atacand, Biso, Torem 200 , Xipamid (Restdiurese 500 ml) Calcitriol, Calciumacetat-Nefro, Fosrenol, Dekristol (alle zwei Wochen), Insulinanaloga (2–3 IE/KH morgens und mittags und 1,5 IE/KH abends). Was ist Ihrer Meinung nach die Ätiologie der genannten Symptome? Welche Therapiemöglichkeiten bestehen?
Prof. Dr. Matthias Girndt, Halle (Saale): Eine ausgeprägte Hyperhidrose ist als Folge der diabetischen Neuropathie als relativ seltene Komplikation bekannt, häufiger ist die zum Teil regionale Anhidrose.
Die Differenzialdiagnose haben Sie ja bereits durchdacht und überprüft, gegebenenfalls sollte nach den infektiösen und malignen Ursachen im Verlauf erneut geschaut werden. Der zeitliche Zusammenhang mit der Dialyse — und wahrscheinlich auch einem Volumenentzug bei geringer Restdiurese — lässt mich an eine Bedeutung der Sympathikusaktivierung für die Hyperhidrose denken.
Obwohl spekulativ und mit aller Vorsicht empfohlen, könnte gegebenenfalls ein Behandlungsversuch mit einem zentralen Sympathikusblocker zur Nacht in Betracht kommen, wie z. B. Moxonidin oder Clonidin; dabei Betablocker gegebenenfalls reduzieren.
Literatur
Expertenrat Nephrologie, www.springermedizin.de
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Macht die Neuropathie schweißnass?. CME 9, 34 (2012). https://doi.org/10.1007/s11298-012-1324-9
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