Leserbrief

F.C. Hundhausen

Kassel

Bezüglich Augenmuskelstörungen durch ein Schleudertrauma können wir hinsichtlich der Lokalisation an der Wirbelsäule zwischen zwei Positionen spekulieren, nämlich der oberen – kraniozervikalen – und der unteren – zervikothorakalen – Blockierung.

Die Auswirkung einer Blockierung der Segmente Okziput C1/C2/C3 (Kommotio) entspricht, segmental abgestuft, den in obiger Arbeit beschriebenen Irritationen. Insbesondere ist hier Segment C2/C3 ganz allgemein im Zusammenhang mit Irritationen der Augen bekannt. Für den Wirbelsäulenmonteur in der Regel eine befriedigende Aufgabe.

Die untere zervikothorakale Position entspricht den Segmenten C7/Th1/Th2.

Medial vor dem 1. Thoralkalwirbel liegt der Nucleus trunci mediolateralis. Dieser sendet sympathische Fasern zum Ganglion stellatum. Von hier ziehen vegetative symphatische Fasern über den Plexus caroticus internus als Ramus sympathicus direkt zum Ganglion ciliare. Dieses innerviert sympathisch den M. orbitalis, die Mm. tarsales superior und inferior sowie den M. dilatator pupillae.

Therapeutisch bleibt dieses Segment (Th1/Th2) für den Manualtherapeuten ein Problem, gleichgültig ob er nach der „weichen“ oder „ weniger weichen“ Methode arbeitet.

Hier scheint auch eine anlagebedingte statische Vorbelastung mitzuwirken, wenn nämlich eine abgeflachte Thorakalkyphose bei Th3–Th1 mit einer Hyperkyphosierung kompensiert. Der Kopf steht dann in Entlastungshaltung vor der Lotrechten (u.a. mögliche Ursache der Makuladegeneration).

War das Trauma heftig genug, können im Laufe der Jahre nutritiv bedingte Störungen an der oberen Extremität auftreten – zum Beispiel Kapselruptur im Akromioklavikulargelenk; Abriss des M. biceps, Karpaltunnelsyndrom, Schnappdaumen – auch beidseitig (zu besichtigen beim Autor).

Korrespondenzadresse

Dr. F.C. Hundhausen

Im Weidengarten 7

D- 34 130 Kassel

mac@drhundhausen.de