In dieser Arbeit wird die Problematik der Messung des Tinnitus erörtert und dargelegt. Wir stellen einen Fragebogen vor, der den Anspuch erhebt, die unmittelbare Beeinträchtigung durch Tinnitus zu erfassen. Es ließen sich zwei Faktoren finden, die als emotional-kognitive und funktional-kommunikative Beeinträchtigung durch Tinnitus bezeichnet wurden. Damit werden einerseits Beschwerden zusammengefaßt,die sich auf Affekte wie Ärger, Angst etc. und auf Leistungsaspekte einer Person beziehen, andererseits werden Einschränkungen im gesellschaftlichen und beruflichen Leben erfaßt. Die Meßgenauigkeit und -zuverlässigkeit der einzelnen Dimensionen entspricht den wissenschaftlichen Anforderungen an Fragebögen.
Mit dem vorliegenden Fragebogen konnte ein Instrument entwickelt werden, das in objektiver und ökonomischer Weise tinnitusspezifische Beeinträchtigungen erfaßt. Er ist schnell und einfach anzuwenden und zu interpretieren, es kann als Forschungsinstrument, zur Begutachtung und für weiterführende therapeutische Entscheidungen eingesetzt werden und bietet somit als Screeningverfahren eine gute Alternative zu dem bereits bestehenden Tinnitusfragebogen.
In künftigen Untersuchungen werden Normwerte für dieses Meßinstrument erhoben, welche eine optimale interindividuelle Tinnitusdiagnostik ermöglichen.
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Greimel, K., Leibetseder, M., Unterrainer, J. et al. Ist Tinnitus meßbar? Methoden zur Erfassung tinnitusspezifischer Beeinträchtigungen und Präsentation des Tinnitus-Beeinträchtigungs-Fragebogens (TBF-12). HNO 47, 196–201 (1999). https://doi.org/10.1007/s001060050382
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DOI: https://doi.org/10.1007/s001060050382