Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird der Zusammenhang zwischen Gesundheitsproblemen von Kindern und Jugendlichen und ihren für die Entwicklungsproblemen hergestellt. Die vorliegenden Studien zeigen, dass die Verbreitung von psychisch und sozial beeinflussten Gesundheitsstörungen zunimmt. Sie lassen sich auf die unzureichende Verarbeitung und Bewältigung der Entwicklungsaufgaben zurückführen. Die Folge sind Gesundheitsstörungen und Krankheiten, die sich nicht nur auf eine körperliche, psychische und soziale Dimension zurückführen lassen, sondern auf allen drei Dimensionen angesiedelt sind. Zu den Störungen gehören Beeinträchtigungen des Immunsystems, Mangel an körperlicher Aktivität, falsche Ernährung, Übergewicht, mangelnde Bewältigung von psychischen und sozialen Herausforderungen, depressive und aggressive Stimmungsschwankungen und der Konsum von psychoaktiven Substanzen. Im Jugendalter kann zusätzlich die Anforderung der Identitätsfildung zu vorübergehenden oder dauerhaften Gesundheitsstörungen führen. “Risikoverhalten” ist ein spezifischer Ausdruck dieses Entwicklungsproblems. Geschlechtsspezifische Ausprägungen sind dabei unübersehbar. Aus dem Beitrag ergibt sich die Schlussfolgerung, dass Kinder und Jugendliche ein vielgestaltiges soziales Unterstützungs- und Hilfenetzwerk benötigen.
Abstract
In this paper, the health problems in childhood and adolescence are related to the developmental problems which are typical for these two phases of life. Psychosomatic and sociosomatic health problems are increasing. Insufficient processing of and coping with development-related challenges can lead to disorders which are not anchored exclusively in either physical, mental, or social factors, buth which float between these three dimensions. These include immune system insufficiency, lack of physical activity, excess nutrition, overweight, unproductive coping with moods, depressive and aggressive tensions, and the consumption of psychoactive substances. In adolescence, the different processes of finding identity and social integration can give rise to transitory and lasting disorders which affect the health-disease balance. Adolescent risk beharior is a specific expression of this developmental problems. Gender-specific differences are obvious. The conclusion is reached that children and adolescents need a multi-facetted social network of support and help.
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Prof. Dr. Klaus Hurrelmann Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Bielefeld, 33501 Bielefeld, E-Mail: klaus.hurrelmann@uni-bielefeld.de
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Hurrelmann, K. Psycho- und soziosomatische Gesundheitsstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Bundesgesundheitsbl - Gesundheitsforsch - Gesundheitsschutz 45, 866–872 (2002). https://doi.org/10.1007/s00103-002-0496-y
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00103-002-0496-y