Zusammenfassung
Die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas steigt zunehmend. In Deutschland sind etwa 66% der Männer und 50% der Frauen betroffen; eine Adipositas findet sich in etwa 21%. Je höher der BMI, desto höher ist das Risiko für die Entwicklung kardiovaskulärer, aber auch nichtkardiovaskulärer Erkrankungen. Inzwischen zeichnet sich jedoch ein inverser Trend ab, dass übergewichtige chronisch kranke Personen, z. B. mit ischämischer Herzkrankheit oder Herzinsuffizienz, eine geringere Mortalität aufweisen als normalgewichtige („Adipositasparadoxon“). Nicht selten werden aber in dieser Diskussion Konfounder, wie z. B. eine intentionale Gewichtsreduktion oder körperliche Aktivität/Fitness, außer Acht gelassen. So weist beispielsweise der adipöse Fitte kein höheres Sterblichkeitsrisiko auf als der schlanke Fitte. Der Schutzfaktor Fitness wirkt dabei nicht nur in der Prävention, sondern auch in der Therapie dieser chronischen Erkrankungen. Obwohl daher die Datenlage überzeugend ist, wird das Potenzial von Bewegung zu wenig ausgeschöpft, und der Perspektivenwechsel zu einer Fokussierung auf Fitness statt auf „Fettness“ steht noch aus.
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Graf, C. Adipositas. CME 8, 7–14 (2011). https://doi.org/10.1007/BF03359987
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