Article PDF
Avoid common mistakes on your manuscript.
References
Vgl.Benary, Zur Frage der Methoden psychologischer Intelligenz- und Eignungsprüfungen. Speziell S. 120–122. Zeitschr. f. angew. Psychol. 17.
Gelb u.Goldstein, Zur Psychologie des optischen Wahrnchmungs- und Erkennungsvorganges, und: Über den Einfluß des vollständigen Verlustes des optischen Vorstellungsvermögens auf das taktile Erkennen. In: Psychologische Analysen hirnpathologischer Fälle. Leipzig 1920, Barth. Im folgenden zitiert als: Analyse I und Analyse II.
Ausführliche Krankengeschichte in Analyse I.
Vgl. Analyse I, S. 139.
Vgl. das Referat der Analyse II in Zeitschr. f. angew. Psychol.18, S. 162.
Um ein gutes Bild von der Arbeitsweise des Pat. zu gewinnen, ist es notwendig, sich seine Bewegungen recht anschaulich zu vergegenwärtigen. Dem Leser hierzu die Möglichkeit zu schaffen, ist für die Darstellung eine nur schwer zu erfüllende Aufgabe. Darum ist von den Bearbeitern des Falles lebhaft der Wunsch empfunden worden, den Pat. kinematographieren und durch die Vorführung des Films die schriftliche Schilderung ergänzen zu können. Inzwischen sind kinematographische Aufnahmen, die sich auf die in den beiden früheren Abhandlungen behandelten Leistungen des Pat. beziehen, hergestellt worden und werden denjenigen, die sich für das Problem interessieren, möglichst weitgehend zugänglich gemacht werden.
Der Ausdruck ist im folgenden immer nur in bezug auf die Frontalebene gebraucht (rechts-links), ohne Rücksicht auf vertikale oder horizontale Orientierung der Objekte.
Bei Prüfung an der Rechenmaschine zeigte sich, daß der Pat. entsprechend der Gruppierung der Finger bei der ersten Aufgabe (4+4) rechnet. Die Rechenmaschine wird frontalparallel vor die Mitte des Körpers gestellt. Die Reihe Perlen, an der gerechnet wird, wird in die Mitte der Staffelstange geschoben, die durchgezählten Perlen werden nach links an den Rand geschoben. Bei 4+9 kann der Pat. hier ebenso gruppieren wie bei 4+4, indem er die zweite Reihe mitbenutzt, nachdem die erste als nicht ausreichend erkannt ist. Der Pat. wußte, daß an der Rechenmaschine jede Reihe gleich 10 ist und konnte die Reihen von oben nach unten ohne weiteres mit 10, 20 usw. durchzählen; diese Sprechreihe (10 20 30...;) ging nun auch sprechmotorisch prompt.
Den stringenten Nachweis lieferten die Versuche mit negativen Nachbildern. Analyse I, § 13–15.
Analyse I, S. 129.
Vgl. Analyse I, S. 18ff. — Bei dieser Gelegenheit sei auf ein Mißverständnis hingewiesen, das sich gegenüber dem schreibenden Lesen des Pat. bei Besprechungen dieser Arbeit findet, so z. B. beiHofmann, Lehre vom Raumsinn des Auges, Gräfe-Sämischs Handbuch, Springer 1920;Froebes, Lehrbuch der experimentellen Psychologie Bd. 2, Freiburg 1921; u. a. Dieses Mißverständnis besteht darin, daß man glaubt, der Pat. müsse, um Geschriebenes zu verstehen, mit dem Kopfoder dem Finger nachfahren. Aber infolge der Gestaltblindheit vermag der Pat.nur mit dem Kopf nachfahrend zu erkennen und benutzt den Finger, der lediglich die Form der Kopfbewegungen mitmachtdann, wenn die Kopfbewegungenallein keine bekannten sinnvollen Bewegungsbilder liefern. Sonst müßte der Pat. auch die Form der negativen Nachbilder, mit dem Finger nachfahrend, erkennen können.
Analyse I, S. 26/27.
Vgl. Analyse I, S. 125.
Die folgenden Versuche sind am Klavier ausgeführt; auch bei Prüfungen mit Pfeifen usw. ist das Ergebnis entsprechend.
Vgl. Analyse I, S. 71.
Über ähnliche Umbiegung der Aufgabe bei Kindern vgl.Bühler. Die geistige Entwicklung des Kindes, II. Aufl., Jena 1921. S. 189.
Die zeitliche Giuppierung der Schläge wird im Folgenden durch räumliche Schemata wiedergegeben.
Diese Operation geht der Entwicklung des S. 232 beschriebenen neuen Stadiums im Hantieren mit den Fingern zeitlich voraus.
Vgl. S. 212 u. S. 226.
Von der 6 ab, vorher leise von 1 bis 5.
AusMittenzwey, Mathematische Kurzweil. Leipzig, Klinkhardt.
Aus sachlichen Gründen werden jetzt Versuche mitgeteilt, deren Durchführung zeitlich erheblich später liegt als die ersten Rechenprüfungen. Dieser Zeitunterschied ist, wie später gezeigt wird, nicht ohne Bedeutung, kann aber zunächst außer Ansatz bleiben. Auch hier handelt es sich nicht um vereinzelte isolierte Prüfungen.
Daß der Pat. mit der Uhr umzugehen wußte, erhellt schon aus den Versuchen über das Uhrablesen. Mit groben Zeiten wußte er im täglichen Leben Bescheid, ein grober Mangel der Begriffe lang kurz, länger kürzer für Zeiten lag nicht vor.
Vgl. Analyse II, S. 198f.
In Vorlesungen im Zusammenhang mit der Besprechung von Kinderzeichnungen.
Vgl.Bühler, Geistige Entwicklung des Kindes, II. Aufl. Jena 1921. § 18/19.
Vgl. zur Testanwendung dieser AufgabeStern und Wiegmann, Methodensammlung zur Intelligenzprüfung von Kindern und Jugendlichen. Beiheft 20 zu Zeitschr. f. angew. Psychol. S. 192. Im folgenden zitiert alsStern und Wiegmann.
Vgl.Wertheimer, Über Schlußprozesse im produktiven Denken. Berlin 1920. S. 18. Im folgenden zitiert: Schlußprozesse.
Vgl. Schlußprozesse Ziffer 17 (auch Referat in Zeitschr. f. Psychol.87, S. 237).
Die Schlüsse wurden auch mit denselben Vpn durchgeführt, welche die Parallelprüfungen mit Analogien bestanden hatten. Sie erledigten die Aufgaben prompt und deutlich mit Verständnis.
Die weitgehende Verwendung technischer Methoden beim Verhalten des Normalen gegenüber Schulschlüssen hatStörring gezeigt in: Experimentelle Untersuchungen über einfache Schlußprozesse, Arch. f. d. ges. Psychol.11. Auch inLindworskys Untersuchungen: Das schlußfolgernde Denken, nehmen technische Methoden einen breiten Raum ein. Auf das Mechanische der Operationen beiStörrings Befunden und die Beeinflussung der methodischen Einstellung durch die spezielle Form der Aufgaben hat mit RechtBühler verwiesen: Zeitschr. f. Psychol.52, und in der Diskussion mitStörring: Zeitschr. f. Psychol.55.
Vgl. Schlußprozesse, S. 17.
Die übliche Testanwendung läßt die ganz ungeordnet vorgelegten Bilder ordnen; vgl.Stern und Wiegmann, S. 207. Man rechnet diese Prüfung zu den «stummen Tests», weil die äußere Sprache dabei nicht gebraucht wird; ob durch diesen äußeren Umstand die Beziehung zur inneren Sprache getroffen wird, ist aber erst zu untersuchen. — Die Prüfungen wurden mit dem Pat. in größerer Anzahl durchgeführt. Die Ergebnisse zeigten durchgehends gleiche Charakteristik, so daß hier aus äußeren Gründen die Beschränkung auf Abdruck nur eines Protokolles gestattet sein mag.
Vgl. das Erraten und Erschließen aus farbigen Flecken, Analyse I, S. 102.
AusStern und Wiegmann, S. 179, Nr. 9.
AusStern und Wiegmann, S. 178, Nr. 3.
Vgl.Stern und Wiegmann, S. 170.
Vgl. dazu auchKöhler, Intelligenzprüfungen an Anthropoiden L Berliner Akademieberichte 1917, S. 142/43.
AusMittenzuey, Mathematische Kurzweil. Leipzig, Klinkhard.
Die Rätsel stammen mit Ausnahme von Cγ ausA. Bonus, Das Rätsel. Herausgeg, vom «Kunstwart», München 1907.
Die hier in Klammern beigedruckten Lösungen sind die zu den Rätseln «gehörenden». Sie wurden dem Pat. erst gesagt, wenn er mit seiner Lösung fertig war.
Die Bedeutung liegt in dem Ergebnis für die qualitative Analyse. Das Lösen oder Nichtlösen einer Aufgabe an und für sich besagt nichts; und wenn dic Prüfungen einzeln als positiv oder negativ bezeichnet würden, so würde die bloße Zusammenstellung dieser Einzelwertungen auch nichts besagen; es ist ein qualitatives Eindringen in den Problemkreis notwendig.
Auch liegen bei ihnen ganz andere Verhältnisse vor als bei unserem Pat.; erstens weil bei ihnen die Hirnrinde nicht zerstört und damit das Gesamtsystem für die Prozesse nicht derart geschädigt ist; zweitens weil bei unserem Pat. die Schulung des ganzen Apparates unter normalen Verhältnissen vor sich ging, die optische Wahrnehmung auch stets in Funktion blieb und für die Orientierung des Pat. sogar höchste Bedeutung bewahrte.
Es sei etwa auf die zusammenfassende Darstellung beiFröbes, Lehrbuch d. experimentellen Psychologie I, Abschnitt 3, Kap. 1 verwiesen.
Bei unserem Pat. ist z. B. die Schwelle für Farben- und Helligkeitsvergleiche normal, und in den akustischen Versuchen fanden sich keine Anhaltspunkte für eine Schädigung bei Vergleichen von Qualitäten; übrigens ist auch sein taktiles Erkennen von Samt, Gummi, Glas erhalten. Daß auch das Gegenteil vorkommen kann, haben wir an einem anderen Pat. gesehen, bei dem die Sensibilität und das taktile Formerkennen durchaus intakt, dagegen das taktile Erkennen bestimmten Materials (in einer Hand) schwer geschädigt war.
So für das Erkennen von Formen, primitivsten Gruppen (Paar) und Distanzen. Ich stellte fest, daß bei ruhendem Körper die taktile Wahrnehmung der Bewegung eines über die Haut geführten Gegenstandes ebenso aufgehoben ist, wie es das Schen von Bewegung ist.
Vgl. Analyse I, S. 74 und 65.
Die jeweilige Konstanz und grobe räumliche Struktur des Optischen für den Patienten wurde besprochen, vgl. S. 224f.
Psychologie der Zeitauffassung. Heidelberg 1913, S. 227/228.
Die Gestaltwahrnehmungen I. Stuttgart 1913, S. 230.
Vgl. auchKöhler, Die physischen Gestalten in Ruhe und im stationären Zustand. Braunschweig 1921, Ziffer 176–179.
Vgl. Schlußprozesse, Ziffer 13–18.
Vgl. Schlußprozesse, Ziffer 4–9.
Über das Denken der Naturvölker I. Zahlen und Zahlgebilde. Zeitschr. f. Psychol.60.
a. a. O. Über das Denken der Naturvölker I. Zahlen und Zahlgebilde. Zeitschr. f. Psychol.60, S. 353.
Auf das Prinzipielle dieser Strukturprobleme gehen andere mir bekannte Arbeiten über das Rechnen nicht ein.
Als Beispiele sei auf Aufgaben in dem zitierten klemen Buch vonMittenzwey unter “große Zahlen” hingewiesen.
Die physischen Gestalten, S. 247.
Die physischen Gestalten, S. 247.
Wenn in Analyse I vonGelb undGoldstein die Gestaltblindheit und der Verlust der optischen Vorstellungen koordiniert dargestellt worden sind, so ist daraus gegen die hier vertretene Auffassung kein Widerspruch abzuleiten. Bei dem damals vorliegenden Befund wäre eine Zurückführung des zweiten Faktums auf das erste jedenfalls noch sehr gewagt gewesen; auf Grund der nun vorliegenden Ergebnisse sind die beiden Autoren mit dieser Deutung einverstanden.
Author information
Authors and Affiliations
Additional information
Mit 22 Abbildungen im Text.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Benary, W. Studien zur Untersuchung der Intelligenz bei einem Fall von Seelenblindheit. Psychol. Forsch. 2, 209–297 (1922). https://doi.org/10.1007/BF02412954
Received:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/BF02412954