Zusammenfassung
Mittelst einer neuen Methode kann die pharmakologische Beeinflussung der Lungenzirkulation bestimmt werden. Es wird einerseits der Druck in der Carotis und der Pulmonalis gemessen sowie das Plethysmogramm der Lunge geschrieben, andererseits wird auch die Veränderung der von der Durchblutungsgröße abhängigen Sauerstoffresorption in der Lunge registriert.
Es ergibt sich, daß β-Imidazolyläthylamin (Imido) die Lungengefäße stark kontrahiert im Gegensatz zu den Gefäßen des großen Kreislaufs. Infolge dieser geringeren Durchblutung nimmt die O2-Resorption in den Alveolen rapide ab. Eine Verkleinerung des Lungenvolumens durch Kontraktion der Bronchialmuskeln ist weder bei dieser Substanz noch bei Pilokarpin oder Muscarin festzustellen. Die beiden letzten Substanzen verringern ebenfalls die O2-Resorption in der Lunge, aber nur in Folge der Verschlechterung der Zirkulation daselbst durch Verlangsamung des Herzschlages ohne Einwirkung auf die Gefäße.
Bei Adrenalin läßt sich keine Verengerung der Lungengefäße nachweisen; sie scheinen also auch hier, wie bei Imido, in umgekehrter Weise zu reagieren gegenüber den Gefäßen des großen Kreislaufes. Dagegen wird durch die bessere Durchblutung der Lunge die O2-Resorption bedeutend gefördert.
Diese Ergebnisse decken sich vollkommen mit denen, welche wir früher mittelst einer anderen Methodik erhalten haben; sie dürfen nun als gesichert betrachtet werden. Die ihnen entgegenstehenden Resultate von E. Weber sind auf dessen Versuchstechnik zurückzuführen.
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Literatur
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Das geringe Steigen des Pulmonalisdruckes bei Adrenalin rührt her einesteils von der verstärkten Herztätigkeit, anderenteils von dem vermehrten Blutzufluß. Die Pulmonaliskurve verläuft deshalb auch ungefähr parallel der Carotiskurve und folgt nicht den durch die Gasdruckänderung bedingten Volumschwankungen der Lunge.
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Anderes, E., Cloetta, M. Der Beweis für die Kontraktilität der Lungengefäße und die Beziehung zwischen Lungendurchblutung und O2-Resorption. Archiv f. experiment. Pathol. u. Pharmakol 79, 301–317 (1916). https://doi.org/10.1007/BF01924045
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DOI: https://doi.org/10.1007/BF01924045