Zusammenfassung
Mit vorliegender Untersuchung sollte folgendes gezeigt werden
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1.
Die Wirkung der konzentrierten H2SO4 auf Kautschuk in organischen Lösungsmitteln (C6H6, CS2, CCl4 usw.) ist vorwiegend eine chemische, indem der Kautschuk — Kohlenwasserstoff durch sie sowohl eine Aenderung seiner empirischen Zusammensetzung ais auch eine solche seiner Struktur erfährt. Erstere wurde auf Grund der Elementaranalyse, letztere durch Feststellung des verminderten Additionsvermögens (Br, S, O) ermittelt.
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2.
Parallel mit der chemischen Umwandlung läuft eine grundlegende Veränderung der physikalischen Kautschuk-Eigenschaften, vor allem der Elastizität und Plastizität, der Quellbarkeit und Löslichkeit sowie des spezifischen Gewichtes. Dies führte zu dem Schluß, daß diese Eigenschaften an eine ganz bestimmte Struktur des Kautschukmoleküls gebunden sein müßten, für welche der räumliche Spiral-8-Ring als die wahrscheinlichste angesehen wurde. Für Para-Kautschuk scheint ein 2- bzw. 3 facher offener Spiral-8-Ring, dem die Formeln C20H34 bzw. C30H50 entsprechen, in Betracht zu kommen, für die afrikanischen Kautschuksorten ein geschlossener, der aus Molekülen C20H32 bzw. C30H48 aufgebaut erscheint. Guttapercha nimmt anscheinend eine Mittelstellung zwischen den beiden ein.
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3.
Als notwendige Folge der vorliegenden Untersuchung ergab sich schließlich eine neue Interpretation der Oxydationsvorgänge an vulkanisiertem Kautschuk. Das Hart- und Brüchigwerden der Vulkanisate ergibt sich in erster Linie als ein Umwandlungsprozeß des gewöhnlichen Kautschuks in Tetramethylen-Kautschuk bzw. in weiterer Folge in Oxydationsprodukte des letzteren, analog wie diese Produkte bei der Einwirkung von konzentrierter H2SO4 auf unvulkanisierten Kautschuk entstehen.
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4.
Der quantitative Verlauf der H2O-Abspaltung beim erwähnten Umwandlungsprozeß stützt endlich die vom Verf. auf Grund von Analysenberechnungen neu gefundene empirische Formel (C10H17)n im Gegensatz zur bisher allgemein für Kautschuk angenommenen (C10H16)n für. Para-Kautschuk
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5.
Das chemische Verhalten des Kautschuk — Umwandlungsproduktes (Tetramethylen-Kautschuk) hat einen interessanten Zusammenhang zwischen spezifischem Gewicht und ungesättigten Bindungen ergeben.
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Kirchhof, F. Ueber die Einwirkung von konzentrierter Schwefelsäure auf natürliche und künstliche Kautschukarten. Kolloid-Zeitschrift 30, 176–186 (1922). https://doi.org/10.1007/BF01425521
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